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Mittwoch
06.06.2018

Medien / Publizistik

Die Romandie wartet gebannt auf den Entscheid von Tamedia, ob und wie es mit der meistgelesenen Bezahlzeitung der Westschweiz weitergeht. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass noch in dieser Woche das Urteil über die Zukunft von «Le Matin» gefällt wird.

Am 28. März brachten Tamedia-Journalisten aus Lausanne gemeinsam mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Journalistenverband Impressum die Sache ins Rollen. Damit sie aktiv in die Tamedia-Pläne zu weiteren Umstrukturierungen in der Romandie einbezogen werden, stellten sie einen Schlichtungsantrag bei der zuständigen Stelle des Kantons Waadt.

Eine der Forderungen, die Redaktionsvertreter und Gewerkschaft stellten, war auch die Zusicherung seitens der Tamedia-Verantwortlichen, dass «Le Matin» weiterhin als Print-Titel erhalten bleibt. Eine solche Bestätigung fehlt bis dato, wie Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin Syndicom, am Mittwoch dem Klein Report sagte.

Gemäss einem Bericht von «Schweiz aktuell» heisst es nun, dass das Aus für den gedruckten «Le Matin» bereits beschlossene Sache sei: «Der Zürcher Verlag Tamedia plant, `Le Matin` noch bis zum 22. Juli gedruckt erscheinen zu lassen. Danach wird der Titel laut Insidern nur noch im Internet geführt.»

Auf Nachfrage des Klein Reports sagte Christoph Zimmer, Leiter Unternehmenskommunikation von Tamedia: «Wir prüfen seit mehreren Monaten verschiedene Szenarien für die Zukunft von `Le Matin`. Ein definitiver Entscheid wurde aber bisher nicht gefällt.»

Hingegen rechnet man bei der Gewerkschaft Syndicom, die nah an den Tamedia-Journalisten dran ist, mit baldiger Klarheit: «Wir gehen davon aus, dass noch diese Woche am Donnerstag oder Freitag ein Entschluss gefällt wird», so Stephanie Vonarburg gegenüber dem Klein Report. Die Drähte in den Tamedia-Redaktionen liefen am späteren Mittwochnachmittag heiss.

Bei der Gewerkschaft müsse man sich für den schlimmsten Fall vorbereiten, so Vonarburg. Bei einer Einstellung der Print-Ausgabe von «Le Matin» könnten bis zu 50 Angestellte in Lausanne ihren Job verlieren.

Vonarburg spricht deshalb von einem möglichen Vertrauensbruch, sollte es tatsächlich so weit kommen. Denn während dem Schlichtungsverfahren dürften nach Ansicht der Gewerkschaft keine Entlassungen ausgesprochen werden.