Die Redaktionen von «Tages-Anzeiger», «Zürcher Unterländer» und «Zürichsee-Zeitung» wehren sich gegen den mit der Einstellung der vier regionalen Split-Ausgaben des «Tages-Anzeigers» verbundenen Stellenabbau. Bei Redaktionsversammlungen am 10. und 11. Mai, zu denen die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband impressum ebenfalls eingeladen waren, hat das Personal beschlossen, für einen besseren Sozialplan einzustehen. In einer Petition an die Unternehmensleitung verlangen die betroffenen Redaktionen einen Sozialplan, der mit den Sozialpartnern verhandelt wird und zumindest vom Niveau des 2009 ausgehandelten Vertrags ausgeht. Die Petition wurde am Mittwoch mit gut 80 Unterschriften per Post eingereicht, wie Syndicom am Freitag mitteilte.
Wie am 10. Mai bekannt wurde, stellt Tamedia vier regionale Split-Ausgaben des «Tages-Anzeigers» ein. Laut Syndicom wird sechs Angestellten (fünf aus dem «Service», voraussichtlich der Druckvorstufe, jemand aus der Redaktion) des «Zürcher Unterländers» und der «Zürichsee-Zeitung» sowie vier Redaktorinnen und Redaktoren der Regionalredaktion des «Tages-Anzeigers» gekündigt. «Es mutet zynisch an, dass der Konzern gleichzeitig an der Werdstrasse millionenteure Luxusbüros baut und vor Kurzem publiziert hat, dass 2011 ein Rekordgewinn von 179 Millionen Franken erwirtschaftet wurde», schreibt die Gewerkschaft in einem Kommuniqué vom Freitag.