Der geplante Personallabbau bei den AZ-Medien sorgt seit vergangenem Dienstag für rote Köpfe und böses Blut, für eisernes Schweigen und lautstarke Vermutungen. Immer noch fraglich ist: Wieviele trifft es nun wirklich? Und wo steckt die Konzernleitung?
Doch der Reihe nach: Am vergangenen Mittwoch vermeldete der Klein Report, was er aus betriebsinterner Quelle erfahren hatte: Die AZ-Medien streichen 1600 Stellenprozente, es stehen 20 Kündigungen im Raum. Der Vorsitzende der Personalkommission präzisierte gleichentags gegenüber dem Klein Report: Es handle sich zwar um 1600 Prozente, doch um 10 Mitarbeiter. Er bedauerte das Fehlen eines Sozialplans.
Diesen forderte die Gewerkschaft Syndicom nur Stunden später in einem Communiqué, in dem sie ihrerseits von 20 betroffenen Mitarbeitern wusste. Zeitgleich war auf dem Medienportal «Persönlich» Verblüffendes zu lesen: Die Konzernsprecherin habe, angesprochen auf die Meldung des Klein Reports, die Entlassungen «dementiert». Man harmonisiere bloss die Arbeitszeiten und fusioniere drei Fachzeitschriften.
Die AZ-Medien schwiegen. Auch am Donnerstag Auch am Freitag. Die Gerüchteküche brodelte. Am Montagmorgen verdeutlichte Konzernsprecherin Monica Stephani dem Klein Report auf Anfrage: Sie habe gar nichts dementiert, sondern lediglich «keine Auskunft gegeben». Was nun tatsächlich nicht dasselbe ist.
Um Auskunft zu geben, müsse sie erst Rücksprache nehmen. Was sie umgehend tat, denn am späten Montagnachmittag durfte sie im Auftrag der Konzernleitung verkünden: «Wir bauen 1600 Stellenprozente ab, und effektiv sind zur Zeit neun Kündigungen ausgesprochen.»
Indes hatte am gleichen Tag die «Neue Zürcher Zeitung» geschrieben, der Personalabbau gehe bei den AZ-Medien «im Geheimen» vonstatten: Im Fachverlag sowie bei den Abteilungen IT und Kundenkontakt würden 20 Entlassungen ausgesprochen. Alles klar?