Drei Journalisten der «Süddeutschen Zeitung», welche in der Kategorie «Beste investigative Leistung» ausgezeichnet werden sollten, haben am Freitagabend anlässlich der Verleihung des Henri-Nannen-Preises die Auszeichnung abgelehnt. Grund: Als zweiter Sieger der Kategorie wurde - zum ersten Mal in der Geschichte des Journalismus-Preises - ein Team der Boulevard-Zeitung «Bild» prämiert. Die Jury hatte sich nicht auf einen Sieger einigen können und wollte deshalb zwei erste Preise vergeben.
Hans Leyendecker von der «Süddeutschen Zeitung» lehnte den Preis auch im Namen seiner Kollegen Klaus Ott und Nicolas Richer ab. «Wir möchten nicht gemeinsam mit der `Bild` ausgezeichnet werden», begründete er dies laut einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung», die Prämierung der in Deutschland höchst umstrittenen «Bild» sei ein «Kulturbruch».
Martin Heidemanns und Nikolaus Harbusch von «Bild» wurden für ihre Recherchen zur Wulff-Affäre ausgezeichnet, das Team der «Süddeutschen Zeitung» hätte den Preis für die Aufdeckung eines Korruptionsskandals in der Formel 1 erhalten.