Der als Verleger der «Basler Zeitung» vorgeschobene Moritz Suter hat sich mit der Familie Blocher überworfen. Suter, dem die BaZ-Holding gehört, hat seine Aktien an die Tochter von SVP-Nationalrat Blocher, Rahel Blocher, zurückgegeben.
Kurz vor 18 Uhr verkündete Moritz Suter den Angestellten der «Basler Zeitung» seinen Entscheid in einem Rundschreiben: «Am 22. November 2010 habe ich die Aktien der BaZ-Holding AG (damals noch Watt Holding AG) von den Herren Tito Tettamanti und Martin Wagner zu 100 Prozent käuflich erworben, mit der Zusicherung des Darlehensgebers, als `geschäftsführender` Verwaltungsratspräsident die BaZ-Gruppe eigenständig und unabhängig zu führen. Das Beratungsmandat mit der Robinvest und mit Herrn Dr. Christoph Blocher wurde unverzüglich aufgelöst und seine Dienste abgegolten und ich habe die BaZ-Holding sofort von Zug nach Basel verlegt.»
Mit Rahel Blocher habe er eine Vereinbarung getroffen, «dass sie mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten die Aktien von mir zurückkaufen kann, und im Gegenzug habe ich ebenfalls das Recht, mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten die Aktien an Frau Rahel Blocher zu verkaufen», so Suter.
«Nachdem in den letzten sechs Monaten zwischen dem Darlehensgeber und mir zunehmend grundsätzlich unterschiedliche Meinungen aufgetreten sind, wie die BaZ-Gruppe zu führen ist, und meine Unabhängigkeit und Eigenständigkeit als verantwortlicher und geschäftsführender Verwaltungsratspräsident der BaZ-Gruppe infrage gestellt wurden, konnte ich diese Funktion zunehmend nicht mehr wahrnehmen. Somit war ich gezwungen, von dieser Option, die Aktien an Frau Rahel Blocher abzutreten, Gebrauch zu machen.»
Moritz Suter weiter: «Am 24. Oktober 2011 habe ich dem Darlehensgeber als Alternative schriftlich offeriert, zusammen mit einer Investorengruppe das Darlehen in der BaZ-Holding AG abzulösen und mit ihm Verhandlungen aufzunehmen, um die Modalitäten zu besprechen.»
Suter hätte die Zeitung gerne ganz in die Hand genommen. Das wollte aber die Familie Blocher nicht, die als Geldgeberin den Grossteil der «Basler Zeitung» finanziert, die sich in grosser Schieflage befindet. Moritz Suter wollte die Baz-Gruppe «weiterhin sanieren», wie er schreibt, «und vor allem das Eigenkapital durch eine substanzielle Kapitalerhöhung erhöhen» sowie den 78 000 Abonnenten und der breiten Öffentlichkeit in der Region die Mehrheit der Aktien der BaZ-Holding AG zur Zeichnung anbieten. «Dies mit dem Ziel: die `Basler Zeitung, die Leserzeitung` als eigenständige, unabhängige Zeitung in dieser Region zu positionieren und zu stärken, ohne dass jemand die Mehrheit hat», so Suter. «Nach intensiven Verhandlungen in den letzten Wochen mit dem Darlehensgeber hat dieser meinen Vorschlag abgelehnt.»
Suter weiter: «Deshalb musste ich heute meine ganze Beteiligung an der BaZ-Holding AG an Frau Rahel Blocher verkaufen. Damit bin ich als Verleger der Basler Zeitung und als Präsident des Verwaltungsrates der BaZ-Holding AG, der Birkhäuser+GBC AG, der National Zeitung und Basler Nachrichten AG, der Die Zeitungsdrucker Schweiz AG und der Stiftung BaZ hilft Not lindern mit sofortiger Wirkung zurückgetreten.»
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