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Dienstag
21.01.2020

Medien / Publizistik

Das Verhältnis zwischen der «Neuen Zürcher Zeitung» und der Grossbank Credit Suisse sei «zerrüttet», berichtet die «SonntagsZeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe. Die beiden Institutionen, die sich traditionell nahestehen, hätten sich entfremdet.

Zum Beweis führt Tamedia-Redaktor Beat Schmid auf, wie die NZZ ihre Zurückhaltung gegenüber der Grossbank abgelegt hat: Die Beschattungsaffäre um Iqbal Khan wurde von der NZZ im Detail aufgerollt und durch die Aufdeckung einer weiteren Überwachungsaffäre noch befeuert.

Die Berichterstattung gipfelte schliesslich in einer Rücktrittsforderung durch NZZ-Wirtschaftschef Peter Fischer in Richtung des CS-CEOs Tidjane Thiam.

Dass die Beziehung zwischen NZZ und CS an diesem Tiefpunkt angekommen sei, begründet die «SonntagsZeitung» unter anderem damit, dass die Bank mit ihren zunehmend ausländischen Aktionären unterdessen nicht mehr auf die Berichterstattung von der Falkenstrasse angewiesen sei.

Tidjane Thiam habe der «Neuen Zürcher Zeitung» unter anderem den «privilegierten Zugang zur Chefetage» gestrichen. Ein Interview im Jahr 2015 sei sogar abgebrochen worden, nachdem der CS-Chef laut geworden sei.

Seither sei kein weiteres Interview mit Thiam in der «Neuen Zürcher Zeitung» erschienen.