Das Ziel des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff ist es, Missstände in Unternehmen aufzudecken. Dabei bewegt sich der Deutsche mit seinen Beiträgen in der Sendung «Team Wallraff» auf RTL immer nahe an der Grenze zur Übertreibung und zum Skandaljournalismus. Nun wurde gegen seine Beiträge eine einstweilige Verfügung erwirkt.
Insgesamt dreimal hatten Wallraff und sein Team in den letzten Monaten über die MK-Kliniken AG, eine Betreiberin von Pflegeheimen und Einrichtungen für betreutes Wohnen für Senioren, und die angeblich schrecklichen Zustände in den Kliniken berichtet. Dabei wurde sogar der Vorwurf erhoben, dass in einem Pflegeheim so wenig Essen ausgegeben wird, dass die Bewohner der Kliniken unterernährt seien.
Diese Behauptungen seinen falsch, berichtet das deutsche Nachrichtenportal Meedia und stützt sich dabei auf einen Entscheid der Pressekammer des Hamburger Landesgerichts. Diese habe auf Klage der MK-Kliniken AG eine einstweilige Verfügung erlassen, die der Sendergruppe RTL untersagt, gewisse Vorwürfe weiter zu verbreiten.
Damit ist die Sache aber juristisch noch nicht vom Tisch: Denn sollte RTL gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch einreichen, würde die Sache vor Gericht verhandelt werden.