Content:

Freitag
24.07.2015

Medien / Publizistik

Ende für «Auto-Illustrierte» nach 36 Jahren

Ende für «Auto-Illustrierte» nach 36 Jahren

Wegen mangelnder wirtschaftlicher Perspektive stellt die Motor-Presse (Schweiz) AG die Magazine «Auto-Illustrierte» und «Auto-Illustrierte Klassik» per 21. August ein.

«Der Verlag hat 17 Angestellten die Kündigung ausgesprochen», sagte Reto Feurer auf Anfrage des Klein Reports am Mittwochnachmittag. «Natürlich sind alle betroffen», so Feurer, der seit dem 1. Februar 2014 die Geschäftsführung innehat. Im November 2011 ist er als Leiter Werbemarkt beim Verlag in Volketswil eingestiegen. Insgesamt arbeiten 26 Angestellte in der Schweiz für den Ableger der deutschen Motor Presse Stuttgart, die mehrheitlich zu Gruner + Jahr gehört. Nicht betroffen von den Kündigungen in der Schweiz sind der Töff-Verlag, Teile des Back-office und die «Motor Sport aktuell».

Das stark rückläufige Anzeigengeschäft setzte der «Auto-Illustrierten» und der 2011 als Extension-Line eingeführten «Auto-Illustrierten Klassik» seit Monaten stark zu. Seit der Aufgabe der Euro-Anbindung im Januar 2015 verschärfte sich der Preiswettbewerb im schweizerischen Automobilmarkt nochmals deutlich, so Feurer weiter, was beiden Titeln die wirtschaftliche Basis entzogen habe.

Für Verlagsprofi Feurer spielt die langfristig wirkende, imageorientierte Anzeigenwerbung im Mediamix nur noch eine untergeordnete Rolle. «Importeure fokussieren stattdessen auf die schnelle und reichweitenstarke Kommunikation von Preisvorteilen und konzentrieren ihre Mediabudgets auf kurzfristig belegbare oder reichweitenstarke Medien», erklärte Reto Feurer gegenüber dem Klein Report den Wandel.

Die seit 36 Jahren im Markt gut verankerte «Auto-Illustrierte» hatte mit einem monatlichen Erscheinungsrhythmus da offenbar keine Chance. «In so einem Umfeld werden Magazine mit monatlicher oder noch niedrigerer Frequenz kaum noch belegt», bestätigte Geschäftführer Reto Feurer das Szenario, der sich nun daran machen muss, den in den Ferien weilenden Mitarbeitenden die schlechte Nachricht kundzutun.