Eine Köchin, die aus Heuschrecken Eiweiss-Häppchen kreiert, gewinnt den Kommunikationspreis 2018 der Berner Public Relations Gesellschaft (BPRG): Andrea Staudacher überzeugte die Jury mit den Rezepten ihres «Ereignisdesigns».
Die Geschmacksrichtung von Staudachers Kommunikation ist eher scharf: Vor einer Schwinget verwurstete sie neulich Grillen und servierte ihre Insekten-Leckerbissen den Besuchern des bodenständigen Schwingfests, zu dem seit eh und je das Bier und die Bratwurst gehören.
Als «Ereignisdesignerin» bezeichnete die Jury die Preisträgerin bei der Gala am Donnerstagabend im Berner Naturhistorischen Museum.
Andrea Staudacher hatte auch schon Tierschlachtungen in Szene gesetzt und dabei durchs pädagogische Hintertürchen ein Buffet voller Fragen aufgetischt: Was wird in 20 Jahren auf unseren Tellern liegen? Ist es noch angebracht, Fleisch in rauen Mengen zu konsumieren? Warum essen wir Shrimps, ekeln uns aber vor Mehlwürmern?
Blut und Totschlag: Das klingt erstmal nach Effekthascherei. Das ist es aber nicht, sagten die Juryvertreter des Berner PR-Verbands: Bei Andrea Staudachers Aktionen gehe es «um eine vertiefte Auseinandersetzung mit praktischen und ethisch-moralischen Fragen rund um die Ernährung der Zukunft». Mit ihrer Methode mache sie die Zukunft unserer Ernährung erlebbar.
Cla Martin Caflisch, der die BPRG präsidiert, lobte Staudachers «undogmatische» Art: «Was auch immer sie tut: sie kommuniziert professionell und überzeugend».
Der Berner Kommunikationspreis geht einmal im Jahr an Menschen, die «aussergewöhnlich» kommunizieren - und dies ohne eine Fachausbildung im Rucksack zu haben.