Die Eidgenössische Medienkommission (EMEK) schlägt eine Medienförderung für Online-Angebote vor und empfiehlt, die «selbstbestimmte Mediennutzung» zu schützen. Im Blick auf eine On-Demand-Zukunft der Medien führt für sie kein Weg darum herum, den Auftrag der SRG neu auszuhandeln.
Wettbewerb im Mediensektor sei «wünschenswert», klärte das Gremium, das am Montagnachmittag im Museum für Kommunikation im Berner Kirchenfeld seine neusten Empfehlungen präsentierte, gleich zu Beginn seine liberale Grundhaltung. Man stehe dafür ein, dass sich die Innovationskraft von Medienanbietern «möglichst ungehindert entfalten kann».
Gleichzeitig sei für die EMEK aber auch klar, dass die Bedingungen eines komplett unregulierten Marktes aufgrund der ökonomischen und gesellschaftspolitischen Besonderheiten von Medien «auch im digitalen Zeitalter nicht genügen, um für die Gesellschaft und die Demokratie notwendige publizistische Leistungen anbieten zu können».
Zu tun gibt es für die EMEK auf drei Feldern: Eine «Online-Medienförderung» sei notwendig, um die mangelnde Zahlungsmoral für publizistische Medienangebote und die Abwanderung der Werbegelder zu neuen Internetakteuren aufzufangen.
Zudem brauche es Regeln, die die «selbstbestimmte Mediennutzung» schützen. Aus den Debatten um Netzneutralität, Netzzugang und Algorithmen ziehen die Autoren des Berichts den Schluss, dass es Leitplanken brauche, die dafür sorgen, dass die Menschen weiterhin Zugang zu einem «umfassenden und vielfältigen» Medienangebot haben. Hierzu gehöre auch die Schulung der Medienkompetenz der User, damit sie die Mechanismen von sozialen Netzwerk verstehen und die Glaubwürdigkeit von Quellen einschätzen können.
Und last but not least: der Service public «im digitalen Zeitalter». Die SRG müsse Schritt halten mit dem digitalen Wandel. «Das bedeutet aber nicht, dass sie alles anbieten soll», findet die EMEK. Die SRG-Sender müssten sich von rein werbefinanzierten Anbietern unterscheiden.
Denke man die Digitalisierung weiter in eine Zukunft, in der die Medien vor allem On-Demand genutzt werden, sei auch die Anpassung des Service public «konsequent zu Ende zu denken». «Der Auftrag der SRG ist neu auszuhandeln», brachte es die Kommission am Montag auf den Punkt. Zur Debatte stünde sowohl die Frage, welche Inhalte produziert, wie auch in welchen Formaten diese aufbereitet und verbreitet werden sollen.
Und schliesslich sei auch die Notwendigkeit und Machbarkeit der Werbefinanzierung in dieser On-Demand-Zukunft für Service-public-Anbieter zu diskutieren.