Mit der zehnten Austragung konnte der Medienpreis für Finanzjournalisten seine Gewinnsumme auf 20 000 Franken verdoppeln und erstmals auch einen Preis in der Kategorie TV/Radio ausloben. «Es freut mich natürlich, dass sich eine Idee durchgesetzt hat, die anfangs belächelt wurde», sagte Norbert Bernhard, Gründer des Preises und Herausgeber des Magazins «Private», an der Preisverleihung. Die Beiträge seien in über 100 illustren Titeln wie der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», der «Finanz und Wirtschaft», der «Neuen Zürcher Zeitung», im Wirtschaftsmagazin «Eco» oder im «L’Agefi» erschienen. Ein Zeichen der Qualität sei auch, dass es Beiträgen von renommierten Medien wie der «Süddeutschen Zeitung» oder der «Deutschen Börsenzeitung» beim diesjährigen Preis nicht zu einer Nominierung reichte.
Preisträger Hansjürg Zumstein, der mit zwei Teilnahmen zwei Preise gewann, war über die erneute Auszeichnung etwas überrascht, aber auch dankbar, denn er habe sein ganzes Herzblut in die Geschichte gesteckt. «Es ist wichtig, dass es im Wirtschaftsjournalismus Auszeichnungen gibt», sagte er nach der Verleihung gegenüber dem Klein Report. Die Nähe zur Wirtschaft sei beim Journalismus zeitweise kritisch. Das habe sich etwa in der letzten Krise offenbart, als das Lob für die Wirtschaftsakteure erst schwand, als die Krise bereits im Haus stand. Ob er nächstes Jahr wieder nach einem Preis greifen will, das kann er noch nicht sagen. «Im Moment wäre mein Fokus etwas zu weit weg von der Wirtschaft», sagte er.
Auch Ehrenpreisträgerin Zoé Baches, die es mit dem ersten selbst eingereichten Beitrag zu einem Preis schaffte, hält es für eine gute Sache, dass Journalisten in diesem Themenbereich ausgezeichnet werden. «Man bekommt ansonsten nicht gerade häufig Lob», sagte sie. Mark Dittli, der dritte Preisträger, der an der Verleihung anwesend war, meinte, dass der Preis gerade für freischaffende Journalisten wichtig sei.
Mit dem Medienpreis ausgezeichnet werden Journalisten, die sich mit inhaltlich, stilistisch und journalistisch herausragenden Arbeiten rund um das Private Banking, um Bank- und Finanzfragen oder die Steuer- und Fiskalpolitik profiliert haben. Die Jury besteht aus 19 Personen aus der Wirtschaftswelt.
Norbert Bernhard gründete erst das Magazin «Private», das eine Auflage von 45 700 Exemplaren hat und von dem er noch immer Chefredaktor ist, und führte später den Preis für Finanzjournalisten ein. Das Magazin «Private» hat in diesem Jahr auch den Namen angepasst und heisst nicht mehr «Das Anleger-Magazin», sondern «Das Geld-Magazin». Der Sitz des Magazins liegt in Schaffhausen.