Die SRG versucht seit Jahren mit aller Macht DAB+ in den Markt zu drücken. Mit teuren Werbekampagnen wirbt der Defacto-Monopolist für den neuen digitalen Radiostandard.
Radio-Besitzer Roger Schawinski hat schon vor Monaten kundgetan, dass er von DAB+ nicht ganz soviel hält. Jedenfalls will er im Moment sein Oldie-Radio Radio 1 in Zürich im August 2022 als UKW-Sender nicht aufgeben. «Das werde ich später entscheiden», zitiert ihn die «SonntagsZeitung» in einer Geschichte über die zurzeit laufenden Verhandlungen zwischen der SRG und den Privatradios bezüglich eines UKW-Abschalttermins.
Ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung hört heute noch über UKW Radio. Auch in drei Jahren wären es noch Hunderttausende, vermutet die «SonntagsZeitung». Ungemach drohe auch aus dem Ausland, da nach einer Abschaltung der UKW-Sender Radiosender aus grenznahen Ländern in der Schweiz besser empfangbar wären.
Die SRG und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) versuchen in der Zwischenzeit die Schweizer Radiobranche mit Gesprächen und Meetings zu einem gemeinsamen Ausstiegstermin zu verpflichten. «Der UKW-Abschaltplan muss von der ganzen Radiobranche gemeinsam getragen werden, von der SRG und den Privatradios. Wir gehen davon aus, dass alle Radios ihre UKW-Sender nach diesem Plan abschalten werden», zitiert die Zeitung das Amt.