Aussenwerbung neu interpretiert: Neben analoger und digitaler Plakatwerbung setzt die APG im Sinne der 360-Grad-Vermarktung vermehrt auch auf Mobile-Advertising. Die Anfang Februar lancierte Segmentmarke APGISGA Interaction verbindet Out-of-Home- mit Mobile-Media.
Der Schlüsselbegriff für das neue Produkt, das unter dem Namen «Double Impact» bereits angelaufen ist und unter der Leitung von Raphael Bratschi weiter ausgebaut werden soll, heisst «Geofencing».
Je nachdem, wo sich eine Person befindet, soll sie zusätzlich zur Werbung auf Plakaten auf ihrem Mobile-Phone eine weitere Werbebotschaft erhalten. Das soll zu einer generell höheren Beachtung von Kampagnen führen. Werbung auf Plakaten könnte zudem den Menschen angepasst werden, die sich in der Nähe eines Werbeträgers befinden.
Die Realisierung dieser Vision wurde durch die Übernahme der ehemaligen Dating-App Blinq mitsamt Software, Know-how und vierköpfigem Team vorangetrieben. «Nein, die APG betreibt jetzt keine Dating-Plattform», witzelte CEO Markus Ehrle an der Medienkonferenz vom Dienstag.
Viel mehr gehe es um die Beacons, die ebenfalls mit Blinq auf die APG übergegangen sind: Kleine Geräte, die über Bluetooth Signale austauschen und eine viel genauere Lokalisierung von Smartphones ermöglichen als beispielsweise GPS. «Die Ortung ist auf 30 Zentimeter genau», so Ehrle. Gleichzeitig betrage der Senderadius von Beacons bis zu 70 Meter.
Für die APG mit ihren Aussenbereich-Assets ergeben sich durch die ultragenaue Lokalisierung zahlreiche Möglichkeiten: Personen, die an einer Aussenwerbung vorbeilaufen, können beispielsweise per Handy über eine produktbezogene Aktion informiert werden.
Zudem könnte die APG Läden wie H&M oder Coop darüber informieren, wo ihre Kunden vor oder nach einem Einkauf hingehen – und damit auch, wo Plakatwerbung Sinn macht oder eben gerade nicht. Die APG spricht in diesem Zusammenhang auch von der «Customer Journey».
Derzeit befinde sich APGISGA Interaction noch auf «Start-up-Niveau». CEO Markus Ehrle sieht aber «viel Potential in diesem Bereich», wie er dem Klein Report sagte. Ebenfalls vorstellbar sei die Vermietung des Beacon-Netzwerks an App-Partner, um zusätzliche Services anbieten zu können.