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Freitag
12.04.2019

Medien / Publizistik

Weitere Investitionen in Marktplätze bei Ringier geplant

Weitere Investitionen in Marktplätze bei Ringier geplant

Die Erlöse aus dem traditionellen Verlagsgeschäft sind auch bei Ringier rückläufig. Nur die deutlich höheren Einnahmen aus dem Digitalgeschäft haben im letzten dafür gesorgt, dass der Umsatz bei stabilen 1004,2 Millionen Franken blieb.

Damit wird die Entwicklung vom klassischen Verlag hin zu einem diversifizierten, digitalen Medienkonzern immer deutlicher. Mittlerweile stammen bei Ringier 46 Prozent der Erlöse aus digitalen Geschäftsmodellen.

Noch deutlicher ist die Kluft beim Ebitda. Dort lag der Digitalanteil 2018 sogar bei 71 Prozent. Plattformen wie JobCloud, AutoScout24 oder DeinDeal steuerten damit noch einmal 5 Prozent mehr zum Erlös bei als im Vorjahr.

Unter dem Strich kletterte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 2,2 Prozent auf 113 Millionen Franken. Den Reingewinn weist Ringier hingegen nicht aus.

Die Vertriebserlöse (-4,2 Prozent), Anzeigenerlöse (-12,2 Prozent) und Druckerlöse (-17,1 Prozent) waren bei Ringier allesamt rückläufig. Das Medienhaus erklärte dies am Mittwoch mit dem «äusserst schwierigen Marktumfeld».

Dessen Auswirkungen waren im letzten Jahr überdeutlich: So stellte Ringier die gedruckte Ausgabe des «Blick am Abend» ein und machte die hauseigene Zeitungsdruckerei in Adligenswil dicht. Der Konkurs der Werbevermittlerin Publicitas habe weiter zu einer «substantiellen Abschreibung» geführt.

Lichtblick für CEO Marc Walder, der seit dem letzten Jahr mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt ist, waren die Digitalerlöse mit einem Plus von 9,6 Prozent auf 466,1 Millionen Franken.

Für die Zukunft kündigte Ringier Investitionen von rund 100 Millionen Franken in die Kerngeschäfte Journalismus und digitale Marktplätze an. «Die digitalen Marktplätze werden wir weiter zu Ökosystemen mit neuen Dienstleistungen ausbauen. Im Bereich Journalismus investieren wir in Bewegtbild, Technologie und Daten-Kompetenz.»