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Mittwoch
20.11.2013

Medien / Publizistik

Diego-Yanez-MAZ_Klein-Report

Diego Yanez, Redaktionsleiter von «10 vor 10»» ist zum neuen Direktor der Schweizer Journalistenschule MAZ gewählt worden. Yanez tritt im März 2014 die Nachfolge der langjährigen Direktorin Sylvia Egli von Matt an.

Die grössten Herausforderungen erwartet er bei seinem neuen Arbeitgeber bei den Finanzen, wie Yanez im Gespräch mit dem Klein Report sagte. Um die Nachfrage und den Stellenwert der Schule zu erhalten, sieht der Fernsehmann Bedarf bei neuen Angeboten - auch wenn die Schule seiner Meinung nach gut aufgestellt ist.

«Die Schule ist einzigartig», sagte er am Dienstag gegenüber dem Klein Report. Besonders die praxisorientierte Ausbildung hat es ihm angetan. Dort will er auch einen Beitrag für die Qualität im Journalismus leisten.

«Es wird sehr viel über Qualität diskutiert», so Yanez. «Am MAZ dagegen wird gelehrt, wie man in der Praxis diese Qualität auch tatsächlich herstellt.» Nach der Grundausbildung verfügten die Abgänger nicht nur über theoretische, sondern auch über praktische Erfahrung.

Die grosse Herausforderung sieht er aber nicht bei der Qualität, die vermittelt werden soll, sondern vor allem auch bei der Finanzierung. «Wir befinden uns in einer Strukturkrise», sagte der designierte Direktor. «Da besteht die Gefahr, dass bei der Bildung gespart wird - und das betrifft auch das MAZ.»

Er will die Journalistenschule mit neuen Angeboten in eine sichere Zukunft führen. «Der Journalismus ist im Wandel, das Berufsbild wandelt sich», sagte Yanez. «Technische Fähigkeiten werden immer wichtiger, wir müssen unser Programm deshalb weiterentwickeln und bezüglich Multimedialität weitere Angebote schaffen.»

Yanez selbst wird sich nach dem Wechsel nach Luzern weitgehend aus dem Journalismus zurückziehen. «Im werde vielleicht im Einzelfall da oder dort noch etwas beitragen», sagte er. «Mit Sicherheit fällt mir der Abschied vom Journalismus nicht leicht.»

Den Tapetenwechsel - vom SRF zur Journalistenschule MAZ – hatte er noch nicht lange vorausgeplant. «Ich habe mich nicht von heute auf morgen entschieden», so Yanez. Nach neuen Perspektiven umgesehen habe er sich aber schon.

«Mir hat sich die Frage gestellt, ob ich jetzt noch bis zur Pensionierung diesen Job machen werde, ob oder ich allenfalls etwas Neues machen könnte», sagte er. «Da war plötzlich die Stelle als MAZ-Direktor ausgeschrieben.» Mit 58 oder 59 Jahren sei ein Wechsel zu spät.

Falls es nicht geklappt hätte mit dem Direktorium, wäre er mit seinem «grossartigen» Job beim SRF auch nicht unglücklich gewesen, meinte Yanez.