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Mittwoch
06.10.2021

Medien / Publizistik

Jella Hoffmann hat Anfang 2021 als Executive Director of Research and Development die Gesamtverantwortung für die Forschungsabteilung der WEMF übernommen...             (Bild: zVg)

Jella Hoffmann hat Anfang 2021 als Executive Director of Research and Development die Gesamtverantwortung für die Forschungsabteilung der WEMF übernommen... (Bild: zVg)

Am 5. Oktober hat die WEMF die Zahlen der MACH Basic 2021-2 publik gemacht. Diese zeigen über alle Pressetitel hinweg insgesamt einen leicht rückläufigen Trend bei den gedruckten Titeln.

«Vor dem Hintergrund des letztjährigen Digitalisierungsschubs und der Zunahme der Digitalabos bei vielen Titeln ist das nachvollziehbar», erklärt dazu Jella Hoffmann, Executive Director of Research and Development bei der WEMF.

Allerdings würden die Resultate diesen Herbst etwas heterogener erscheinen, was vermutlich auch mit der Corona-Pandemie zusammenhängt, wie man bei der WEMF selbst die neusten Zahlen kommentiert.

Für die Daten, die seit Beginn der Pandemie erhoben worden sind, ist die WEMF in Abstimmung mit dem Medien- und Werbemarkt entsprechend komplexer umgegangen. Um kurzfristige Effekte zu vermeiden, wurden die Daten aus dem ersten Lockdown vom Frühling 2020 für die Medienwertberechnung ausgeschlossen. Um mittel- und langfristige Trends jedoch gleichzeitig baldmöglichst abzubilden, wurden alle weiteren Daten im Original verwendet, schreibt dazu die Forschungsleitung.

Entsprechend würden die Ergebnisse keine empirischen Belege dazu liefern, ob Veränderungen in der Leserschaft auf Pandemie-Einflüsse zurückzuführen sind oder nicht. «Betrachtet man jedoch die einzelnen Pressetitel genauer, so ergeben sich durchaus gewisse Muster, die einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie nahelegen», bestätigt Jella Hoffmann in einem Kommentar auf der Webseite der WEMF.

Generell sei zu sagen, dass viele Titel wie in den letzten Jahren «sehr kontinuierliche Leserschaftsniveaus erreichen». Auffallend ist aber, dass Titel, die einen thematischen Zusammenhang zu Lebensmitteln, Essen oder Kochen aufweisen, leicht zunehmende Reichweiten aufweisen. Was wohl dem vermehrten Leben und Arbeiten in den eigenen vier Wänden zuzuschreiben ist.

Zu beobachten in diesem Zusammenhang ist auch, dass Titel Leserrückgänge aufweisen, die ausserhalb des privaten Haushalts erworben oder gelesen werden. In diese Kategorie fallen Publikationen, die unterwegs, auf Reisen und am Flughafen, in Bibliotheken, in Cafés und Restaurants, in Hotels, im Wartezimmer, beim Coiffeur, in der Kaffeeküche oder im Pausenraum gelesen werden.

Wie nachhaltig solche Veränderungen sind, lässt sich gemäss Jella Hoffmann noch nicht sagen. Die Möglichkeiten reichen von einer Erholung bis zum Einpendeln auf einem neuen Niveau.

Mit der Einführung der Kontakt- und Titelqualitäten weist die aktuelle MACH-Basic-Publikation eine wichtige Neuerung auf. Diese qualitativen Informationen gehen über die reine Reichweite hinaus. Sie zeigen auf, dass Titel der Programmpresse durchschnittlich mehr als 5 Mal in die Hand genommen werden oder dass manche Zeitschriften sich über mehr als 60 Minuten Lesezeit freuen können.

Auch die im Rahmen der Herbstpublikation erstmals publizierten MACH Values bringen interessantere Zahlen. Diese zeigen, welche Zielgruppen mit welchen Werthaltungen besonders gut erreicht werden.

Da die Studie mit allen Konsuminformationen aus der MACH Consumer verknüpft ist, können Mediaagenturen und Werbeauftraggeber dieselbe Analyse für bestimmte Kundengruppen oder Marken vornehmen.

«In der Kombination dieser Informationen ist schnell und komfortabel ersichtlich, welche Titel mit welchen Marken oder Zielgruppen den besten Values-Fit haben», heisst es dazu bei der WEMF.