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Freitag
11.05.2012

Nach Jahrzehnten des internationalen Erfolges (Rose d`Or de Montreux) und einer anschliessenden rasanten Talfahrt hat sich das Fernsehfestival Rose d`Or unter seinem neuen Besitzer Ringier nicht nur wieder gefangen, sondern ist ganz klar auf Erfolgskurs. «Das Festival ist jetzt wirklich in Luzern angekommen», freut sich Festivaldirektor Markus Helbling im Gespräch mit dem Klein Report, «mit den Public Screenings im Bourbaki-Kino ist auch die Luzerner Bevölkerung mit einbezogen, das Festival hat mehr und hochkarätigere Teilnehmer denn je und eine internationale Grösse wie der frühere langjährige ZDF-Intendant Markus Schächter ist Vorsitzender unseres Strategiekomitees».

Dies wurde auch am intimen Prominenten-Dinner vom Festivalpräsident Marco Castellaneta im Palace Hotel in Luzern am Mittwoch deutlich, wo sich Prominenz aus ganz Europa einfand und sich in der Bar erst einmal um den Flügel gruppierte, wo Musiklegende Paul (Paulchen) Kuhn («Es gibt kein Bier auf Hawaii») aufspielte, fast blind und 84-jährig, but still going strong. Es applaudierten u.a. Comcom-Präsident Marc Furrer (trug an dem Abend einen zweiten Hut als Präsident der Eishockey-Nationalliga, welche zeitgleich an der WM gegen Kanada, leider erfolglos, spielte); die Eurovisionssieger Jorgen Olsen und Niels Olsen («Fly on the Wings of Love»); Alexander Elbertzhagen, mit Pool-Position-Besitzer des grössten Künstlermanagements im deutschsprachigen Raum, der u.a. auch Michelle Hunziker in seinem Stall hat, welche am Sonntagabend in Luzern mit dem Schweizer Fernsehpreis in der Kategorie Star ausgezeichnet worden war; die zauberhafte Hollywood-Schauspielerin Isabel Lucas, die noch immer fliessend Luzernerdeutsch spricht; Jungschauspieler Yannick Schmuki, derzeit die meistgehörte Werbestimme der Schweiz, aber auch hübsch anzusehen; die Yello-Musiker Boris Blank und Dieter Meier, der auch gleich die Weine von seinem argentinischen Gut mitbrachte; SP-Stadträtin Ursula Stämmler-Horst, welche nächsten Monat ins Rennen um die Stadtpräsidentschaft von Luzern steigt, sowie TV-Moderatorin Barbara Schöneberger, die auch durch die Rose-d`Or-Award-Zeremonie im KKL in Luzern am Donnerstagabend führte.

Höhepunkt des Prominentendinners war aber ohne Zweifel die grossartige Stehgreif-Laudatio von Chris Tarrant, der englischen Fernsehlegende, dessen Gameshow «Who wants to be a Millionaire» mittlerweile in über 100 Länder exportiert wurde und in England seit 14 Jahren ununterbrochen mit ihm als Gastgeber läuft. Tarrant pries, wie es nur ein Engländer kann, seinen Landsmann und vielfach ausgezeichneten Musiker und Filmemacher Alan Boyd, Ehrengast an der diesjährigen Rose d`Or.

Was für ein Quantensprung seit 2006, als sich die Rose d`Or, damals im Besitz der Financiers Olivier Wolfensberger und Daniel Gutenberg, über Nacht von Festivaldirektor Georges Luks hatte trennen müssen, nachdem dieser Konkurs angemeldet hatte. Die NZZ orakelte damals: «Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Rose d`Or weiterzieht - in einen anderen Landesteil oder etwa nach Wien, das sich, wenn`s um Kultur geht, kaum je lumpen lässt.»

Luzern aber auch nicht! Die ganze Stadt ist derzeit mit Rose-d`Or-Flaggen geschmückt, und für Marcel Perren, CEO von Luzern Tourismus, ist das Fernsehfestival eines der wichtigeren Ereignisse im Jahreskalender: «Das Rose-d`Or-Festival gehört seit über 50 Jahren zu den weltweit bedeutendsten Anlässen der Fernsehunterhaltung. Wir freuen uns, dass es in Luzern ausgetragen wird und so mithilft, die Marke Luzern als Reise- und Kongressdestination in der Schweiz und im Ausland noch bekannter zu machen», sagte er gegenüber dem Klein Report.