Die deutsche Notenbank zeigt sich skeptisch gegenüber der von Facebook geplanten Internetwährung. Die Aufsichtsbehörden sollten das Libra-Projekt genau im Auge behalten. Und es brauche «europäische Lösungen».
Bislang seien zwar wichtige technische und regulatorische Fragen zum Vorgehen der Libra Association noch offen. Überlegungen zu möglichen Auswirkungen seien daher noch spekulativ, schreibt die Notenbank in einem am Montag publizierten Bericht. Trotzdem sei es «sinnvoll», dass die Aufsichtsbehörden das Vorhaben «schon jetzt sorgfältig beobachten».
Zu begrüssen seien Innovationen, die zum Beispiel die Gebühren bei grenzüberschreitenden Überweisungen senken. Die Aufgaben der Zentralbanken hätten aber klar Vorrang vor privaten Geschäften. Die Geldwertstabilität oder die Sicherheit des Zahlungsverkehrs dürften «nicht kompromittiert werden», heisst es in dem Bericht weiter.
Auch um den Wettbewerb im europäischen Zahlungsverkehrsmarkt sorgt sich die deutsche Zentralbank. Die europäische Kreditwirtschaft soll sich noch mehr darum bemühen, den Zahlungsverkehr zu modernisieren und «europäische Lösungen» zu schaffen.
Im Juni hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg die Einführung der eigenen Blockchain-Währung angekündigt. Die Libra Association ist in Genf domiziliert und soll unter anderem unter der Aufsicht der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) stehen.