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Samstag
25.01.2020

Medien / Publizistik

«Ich denke, dass mich der Journalismus so schnell nicht loslassen wird», sagt Bräm zu ihrer beruflichen Zukunft.

«Ich denke, dass mich der Journalismus so schnell nicht loslassen wird», sagt Bräm zu ihrer beruflichen Zukunft.

Abgang nach getaner Arbeit: Design Director Marina Bräm, seit viereinhalb Jahren bei Tamedia, verlässt den Zürcher Medienkonzern per Ende Mai. Die vormalige Leiterin der Infografik-Abteilung ist seit März 2019 Teil des Digital-Teams unter der Leitung von Chief Product Officer Christoph Zimmer und studiert berufsbegleitend an der Hochschule für Wirtschaft in Luzern.

Für den Klein Report blickt Bräm auf eine intensive Zeit zurück, in der sie auf Hochtouren am neuen Online-Auftritt von «Tages-Anzeiger», «Berner Zeitung» und «24 heures» arbeitete. Nun will die Designerin ihre berufliche Zukunft neu gestalten.

Was sind die Gründe dafür, dass Sie Tamedia per Ende Mai verlassen werden?
Marina Bräm: «Nach der intensiven Zeit mit dem grossen Redesign-Projekt im vergangenen Jahr erfordert mein Studium ein höheres Mass an Aufmerksamkeit. Im kommenden Juni habe ich Prüfungen. Zugleich ist ein wichtiger Teil des Relaunchs bis dahin durchgeführt. Ich möchte meinen Arbeitsalltag künftig etwas freier gestalten, um verschiedene Bereiche und Interessen zu vereinen.»

Nach über drei Jahren als Ressortleiterin Infografik wechselten Sie im März 2019 als Design Director ins Digital-Team unter der Leitung von Christoph Zimmer: Was bleibt Ihnen aus dieser Zeit speziell in Erinnerung?
Bräm: «In besonderer Erinnerung bleibt mir die Zusammenarbeit mit einem grossartigen Team und einer Dynamik, wie ich sie sehr schätze. Das gemeinsam Erarbeitete stellt für mich einen Höhepunkt meiner Tätigkeit in der Medienbranche dar.»

Können Sie kurz schildern, an welchen Projekten Sie im letzten Jahr gearbeitet haben?
Bräm: «An erster Stelle stand der Relaunch. Damit verbunden war die Entwicklung der visuellen Vision, des Design-Briefings in Absprache mit der Redaktion und Christoph Zimmer und die Erarbeitung der UX-Vision sowie aller Elemente für unsere Frontend-Entwickler in Zusammenarbeit mit unseren externen und internen UX-Designern, die grossartig mitgewirkt haben.»

Wie haben Sie diese sehr fordernde Zusammenarbeit für den Relaunch erlebt?
Bräm: «Der Zeitrahmen war sehr sportlich. Wichtig war für mich, in kurzer Zeit ein hohes Mass an Austausch, Offenheit und Zielstrebigkeit herzustellen, dies in einem kreativen Prozess auszubreiten und dann im interdisziplinären Team wieder zu kanalisieren.»

Zuletzt konnte die Beta-Version der Websites von «Tages-Anzeige» und «Berner Zeitung» lanciert werden: Wo lag für Sie als Designerin das Hauptaugenmerk beim neuen Auftritt?
Bräm: «Was mich persönlich beschäftigte, war eine Lebendigkeit einzufangen, welche der Vielfalt der Redaktionen entspricht. Diese wollte ich gemeinsam mit meinem Designteam aufspüren. Ein Gefühl für Tempo, News-Tonalität, Hintergrund-Geschichten, aber auch für die Hochwertigkeit der digitalen Bezahlmedien. Wir verfolgten das Ziel, daraus die optimale Design-Temperatur für unser Gesamtprodukt zu entwickeln.»

Ab Juni werden Sie neue Herausforderungen annehmen. Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Marina Bräm: «Ganz grob kann ich sagen, dass ich meine Erfahrungen aus den letzten Jahren nun vertiefen und fachlich anreichern möchte. Ich verlasse Tamedia zu einem sehr inspirierten Zeitpunkt, bin mit Menschen im Austausch und denke, dass mich der Journalismus so schnell nicht loslassen wird. Ich habe vor, aus verschiedenen Perspektiven über Fragestellungen nachzudenken, die sich mit der Informationsvermittlung beschäftigen. Auch werde ich mich in Zukunft noch stärker an der Hochschule einbringen, um diese Skills weiterzuvermitteln.»