Er kritzelt direkt in der Bar oder im Restaurant auf Papier und koloriert mit Rotwein, Senf, Lippenstift oder Tabascosauce. Was halt so zur Hand ist. Seine Einfälle sind spontane Interventionen. Mal dadaistisch, mal entlarvend direkt, aber stets mit spitzer Feder und extraschwarzer Tusche.
«Spitz und schwarz» hat sich deshalb als Obertitel für das Buch «Zürcher Nightlife 2019 – 2021» von Markus Cavegn angeboten.
Seit ein paar Jahren hinterlässt der in Zug aufgewachsene und in Zürich wohnhafte Illustrator, Künstler und Werber Markus Cavegn seine Spuren im Zürcher Nachtleben. Überall tauchen seine Bilder und Zeichnungen auf, als bittere Kommentare und schwarzhumorige Reflektionen zum Zürcher Zeitgeschehen.
Aus hunderten von Zeichnungen hat Cavegn jetzt die spitzesten und schwärzesten für einen ersten Band ausgewählt. Entstanden ist ein Buch mit 108 Cartoons zum Zürcher Nachtleben. «Szenen aus der Szene. Unvergessliche Momente, an die sich am nächsten Morgen niemand mehr erinnert», steht dazu im Kommentar.
«Sie zieht um die Häuser, macht sich schummrige Gedanken, wird spitz und zeichnet dann wieder weich. Irgendein fliegendes Papier findet sich immer. Segelt zur Tür herein und bleibt. Schnelle Gedanken führen den Strich. Wortfetzen, ein kurzer Blick. Noch einen Schluck, noch ein Blick. Noch eine Bar, noch eine Begegnung, die Lichter fahren runter, der Pegel steigt. Was jetzt noch kommt ist erst der Anfang», gelingt es dem Texter Markus Rottmann im Innern des Buches auch noch, über die Nächte der spitzen Feder zu dichten.
Bedingt durch den Lockdown wurden nach den Zeichnungen aus dem Jahre 2019 die Gedanken zu 2020 und 2021 jeweils mit Illustrationen aus dem Atelier angereichert. Aber auch ohne Bar- und Restaurantbesuche ist Cavegns Feder in dieser Zeit des Abwartens fast noch ein bisschen spitzer geworden.
Das Buch erscheint in einer ersten Auflage von 1'000 Exemplaren. Das Hardcover kann über www.spitzundschwarz.ch bezogen werden.