Der Informatiker, der die Bankdaten des zurückgetretenen Nationalbank-Chefs Philipp Hildebrand entwendet haben soll, hat Anzeige gegen den Anwalt und SVP-Kantonsrat Hermann Lei eingereicht. Dies bestätigte Leis Anwalt Valentin Landmann gegenüber der «NZZ am Sonntag» und dem «SonntagsBlick». Er wirft Lei vor, das Berufsgeheimnis als Anwalt verletzt zu haben. Lei hingegen argumentiert, es habe nie ein Mandatsverhältnis zwischen ihm und dem Informatiker existiert. Gegen Lei und den Zürcher Kantonsrat Claudio Schmid laufen wegen der geklauten Daten zudem Verfahren wegen Bankgeheimnisverletzung.
Auch Christoph Blocher wurde im Rahmen der Ermittlungen als Auskunftsperson vernommen. Gegen ihn läuft kein Strafverfahren, allerdings könnte laut der «NZZ am Sonntag» ein strafrechtliches Problem für Blocher entstehen, da die Staatsanwaltschaft auch wegen Verletzung des Geschäftsgeheimnisses ermittelt. Dazu heisst es im Strafgesetzbuch: «Wer ein Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnis, das er infolge einer gesetzlichen oder vertraglichen Pflicht bewahren sollte, verrät, wer den Verrat für sich oder einen andern ausnützt, wird, auf Antrag, mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.»