Google hat im Rahmen seiner Digital News Initiative (DNI) das Portemonnaie geöffnet und der NZZ 730 000 Franken für die «Entwicklung einer plattformunabhängigen Personalisierungstechnologie» zur Verfügung gestellt. Damit soll dem Leser ein «massgeschneidertes Nutzungserlebnis» geboten werden.
Als Konkurrent beim Kampf um Werbekunden ist Google vielen Schweizer Medien ein Dorn im Auge, als finanzieller Unterstützer jedoch ein gern gesehener Partner: So unterstützt der Internetriese jedes Jahr zahlreiche europäische Innovationsprojekte.
So auch das Projekt NZZ Companion, das nach einem Jahr Entwicklung und fünf Monaten Beta-Phase mit über 400 Testerinnen und Testern kürzlich abgeschlossen wurde, wie die NZZ-Mediengruppe am Donnerstag mitteilte. Dabei handelt es sich um eine mobile Smartphone- und Smartwatch-Applikation für iOS und Android.
«Die App kombiniert redaktionelle Kuratierung mit algorithmischen Technologien und ermöglicht so ein personalisiertes Nutzungserlebnis», bewirbt die NZZ ihr Projekt. Sprich: «Es werden Artikel angezeigt, die aufgrund der Nutzung oder aufgrund aktiver Angabe von Vorlieben bereitgestellt werden», erklärt NZZ-Sprecherin Myriam Käser gegenüber dem Klein Report.
Ein Algorithmus berechne dabei die Wahrscheinlichkeit, ob ein Artikel zu einem Nutzer passe, und stelle diesen entsprechend zur Verfügung. Die Rückmeldungen der Testerinnen und Tester würden zeigen, dass 84 Prozent von ihnen einen Mehrwert im personalisierten Angebot sehen.
Die App bleibe aber trotzdem nur Beta-Nutzern zugänglich. «Sie wird als eigene App nicht zusätzlich zu den anderen existierenden NZZ-Applikationen lanciert», sagt Käser. Die Personalisierungstechnologie werde in den kommenden Monaten in die digitalen Produkte der NZZ-Mediengruppe integriert.
«Aktuell wird eruiert, welche Elemente und Datenprodukte daraus für den Kunden am meisten Mehrwert geschaffen haben. Danach entscheiden wir über die Art und den Einsatzzeitpunkt. Wichtig ist dabei, dass die Nutzung immer optional und zusätzlich zum kuratierten Bereich sein wird», so Käser.