Die deutsche Bundesregierung hat sich nach langem Ringen nun für einen dezentralen Ansatz bei der Corona-App entschieden. Das halten Datenschutz-Organisationen für die richtige Entscheidung.
Planänderung in Berlin: Die Bundesregierung weicht von ihrem ursprünglichen Kurs ab und will auf eine App setzen, welche die Daten dezentral statt auf einem zentral verwalteten Server speichert. Damit sollen die Kontakte nur auf den einzelnen Geräten abgelegt werden, wie Helge Braun, Chef des Bundeskanzleramts, gegenüber der ARD sagte.
Konkret heisst das, dass die Daten auf den Handys der Nutzerinnen und Nutzer abgespeichert und nur dort ausgewertet werden. Ausserdem kann jede oder jeder selber entscheiden, welche zusätzlichen Informationen genutzt werden.
Bislang sprach sich Deutschland für eine zentralisierte Version der App aus, die helfen soll, die Coronavirus-Infektionsketten nachzuverfolgen. Das stiess vor allem bei netzpolitischen Organisationen auf massive Kritik. So warnten der Chaos Computer Club (CCC) oder die Gesellschaft für Informatik vor diesem Weg.
Mit der nun revidierten Entscheidung geben sich die kritischen Stimmen zufrieden: «Ich halte das für eine sehr gute Entscheidung», sagte Linus Neumann vom Chaos Computer Club im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio.
Damit setzt die Bundesregierung auf den gleichen Ansatz wie die beiden Tech-Riesen Apple und Google, die eine Zusammenarbeit für Tracing-Apps angekündigt haben.