Seit Monaten brodelt es bei den Constantin Medien: Gerade erst hat Fred Kogel die Finanzaufsicht BaFin eingeschaltet, wie der Klein Report berichtet hat. Dabei geht es um den früheren Schweizer Vorstandschef Bernhard Burgener, der angeblich den Kauf von Aktien zu spät gemeldet haben soll.
Nun schlägt Burgener zurück. Die «NZZ am Sonntag» schreibt, dass Burgener, der zurzeit 29,3 Prozent der Aktien hält, an der Hauptversammlung am 9. November prüft, «ob wir einen neuen Versammlungsleiter bestimmen können», so der Grossaktionär und Leiter der Schweizer Firmentochter Highlight. «Wir wollen verhindern, dass Herr Enderle die Versammlung erneut führt.»
Der Anwalt Franz Enderle hatte die letzte Hauptversammlung im Juli geführt, sehr zum Ärger von Burgener. Denn Enderle hatte Burgener nahestehende Personen ausgeschlossen, mit der Begründung, ihre Vollmachten seien fehlerhaft.
Auch der Machtkampf zwischen Burgener und Dieter Hahn, er besitzt 27,9 Prozent der Aktien, ist bereits seit Wochen ein Dauerthema in München. Hahn will das Filmgeschäft unbedingt loswerden und künftig nur noch auf Sportrechte fokussieren (Formel 1 und Fussball-Bundesliga). Burgener hält das für keine gute Idee, wie Sebastian Bräuner und Ueli Kneubühler von der «NZZ am Sonntag» schreiben. Burgener: «Hahns Absicht ist mit grossen Risiken für das Unternehmen verbunden.»
Die Fronten sind also verhärtet: Auf die Frage der Journalisten, ob er das Filmgeschäft seinerseits aus der Firmengruppe herauskaufen würde, antwortete Burgener, er wolle sowohl die Sport- als auch die Filmsparte weiterführen. Kein Thema sei der Verkauf seiner Aktien: «Ich werde nie an Hahn verkaufen.»
Stattdessen wird Burgener im November versuchen, fünf ihm nahestehende Personen in den Aufsichtsrat wählen zu lassen, um damit die Mehrheit in dem Gremium zu erhalten.
Und: Er will zudem, dass dem Constantin-Chef Fred Kogel das Vertrauen entzogen wird. Für reichlich Sprengstoff ist also mit Burgeners verschiedenen Forderungen an der Hauptversammlung in November gesorgt.
