Er war eine prägende Figur in der Schweizer Medienszene: Filippo Lombardi hat den Privatsender TeleTicino gegründet, den er nach wie vor mitbesitzt.
Er war VR-Präsident von Telesuisse, dem Verband der Schweizer Regionalfernsehen. Auf nationalem Parkett ist er neben vielem als Präsident von Kommunikation Schweiz KS/CS aufgefallen.
Bei den letzten nationalen Wahlen hat CVP-Politiker Lombardi den Tessiner Sitz als Ständerat nach 20 Jahren hauchdünn mit 46 Stimmen Rückstand an Marina Carobbio Guscetti von der SP verloren. Seither wollte er auch das Präsidium von KS freigeben.
Als sein Nachfolger ist Jürg Bachmann beim Dachverband KS/CS vorgesehen. Dieser soll am 7. Mai an der Online-Mitgliederversammlung bestätigt werden. Jürg Bachmann ist Präsident des Verbands Schweizer Privatradios.
Das «animal politic» Lombardi hat aber eine neue Aufgabe gefunden. Am Wochenende wurde Filippo Lombardi in den Stadtrat von Lugano gewählt. Lombardi war als Spitzenkandidat seiner Partei angetreten und hat den Sitz der CVP erfolgreich verteidigen können. Lugano wird damit weiter von einer mitte-rechts Mehrheit regiert.
Die Exekutive von Lugano besteht aus sieben Mitgliedern und wird wie der Gemeinderat alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt. Das Amt wird aber nicht berufsmässig ausgeführt wie zum Beispiel in Zürich. «Noch nicht», wie man dem Klein Report bei einer Anfrage auf der Kanzlei in Lugano erklärt hat.
Im Vorfeld sagte der ehemalige Mitte-Fraktionschef im Bundeshaus, er möchte seinem Lugano «neuen Schwung geben». Um kandidieren zu können, ist Lombardi im Januar extra aus der Nachbargemeinde Massagno nach Lugano gezogen.