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Freitag
12.04.2013

Medien / Publizistik

Christoph Mörgeli hat am Donnerstag zu den Vorwürfen gegen ihn Stellung bezogen. Die Themen: Der «Rundschau»-Bericht über die angeblich zu lockere Praxis bei der Vergabe von Doktortiteln und die Vorfälle am medizinhistorischen Institut, die in der Kündigung Mörgelis gipfelten.

Bei der «Rundschau»-Berichterstattung galt Mörgelis Kritik Sandro Brotz, der die betreffende Sendung moderierte, Marc Meschenmoser, der die Diskussion um die fragwürdigen Doktorarbeiten angestossen hatte, und Mario Poletti, dem Redaktionsleiter der «Rundschau». Ebenfalls ins Visier des Politikers geriet UBI-Präsident Roger Blum. Blum hatte auf Twitter den Fall der ehemaligen deutschen Bildungsministerin Annette Schavan - ihr war im Februar der Doktorgrad aberkannt worden (wogegen sie sich wehrt) - als Klacks im Vergleich zu den von Mörgeli betreuten Dissertationen bezeichnet.

Christoph Mörgeli forderte denn auch für alle vier Konsequenzen. «Sie haben ihre Glaubwürdigkeit verloren, treten Sie von ihrem Amt zurück», sagte er an der Pressekonferenz. Roger Blum hatte zwischenzeitlich - erneut über Twitter - verlauten lassen, dass er «in den Ausstand trete, wenn dieser Fall vor die UBI kommt». Das sei die Regel bei Befangenheit.

Mörgeli sieht politische Motive hinter den Vorwürfen gegen ihn und die SVP. «Es geht um Politik und es geht um den Umgang mit der grössten Minderheit der Schweiz», sagte er. «Wie geht man mit dieser Minderheit um und wie geht man auch mit einer Opposition um? (...) Ist es der Rufmord, der das geeignete Instrument ist, ist es die berufliche Schädigung, indem man den Leuten ihren bescheiden dotierten Brotberuf wegnimmt, indem man gegen sie Brotkorb-Terror verübt?» Er sieht die Medien in der Pflicht, «vernünftig mit einer solchen Opposition umzugehen» und will bei der Ombudsstelle Beschwerde gegen den «Rundschau»-Bericht und eine «10vor10»-Sendung einreichen.

Mehr dazu: kommunikative Hektik bei SRF wegen Vorwürfen gegen die «Rundschau»: «Weltwoche» scheucht das Schweizer Fernsehen auf