Nach langem hin und her ist der Ringier-Verlag nun mit Christian Dorer einig geworden: Der aktuelle Chefredaktor der «Aargauer Zeitung» wird neuer Chefredaktor des «SonntagsBlicks» und löst damit Christine Maier ab, die im Frühjahr die Führungsrolle beim «SonntagsBlick» abgegeben hat, um sich fortan dem Bewegtbild bei Ringier zu widmen.
Seit Maiers Weggang hatte Philippe Pfister ad interim die Redaktion geleitet. Er wird nun einmal mehr bei der Benennung eines neuen Chefredaktors nicht berücksichtigt.
Christian Dorers Abgang bei der «Aargauer Zeitung» hängt laut Francesco Benini von der «NZZ am Sonntag» auch damit zusammen, dass AZ-Medien-Verleger Peter Wanner immer mehr Mittel, sprich Geld, für seinen Ableger in Basel benötigt und damit die «Aargauer Zeitung» mit Dorer an der Spitze zu wiederholten Sparmassnahmen zwang.
Der passionierte Busfahrer Dorer wechselt mit einigen Forderungen ins Zürcher Seefeld. So will er nicht, wie es Wolfgang Büchner, Chef der «Blick»-Gruppe vorhatte, dass der «SonntagsBlick» in den Newsroom integriert wird. Der «SonntagsBlick» soll eine eigenständige Redaktion bleiben.
Mit dieser Forderung desavouiert Dorer den langjährigen ehemaligen «Spiegel-Chef» und Francesco Benini glaubt, dass Büchner nichts anderes als der Abgang bleibe. Stürmische Zeiten also einmal mehr bei Ringier: Ist damit auch die Zeit der deutschen Heilsbringer an der Dufourstrasse endgültig abgeschlossen?
Eine Frage ist mit dem Weggang von Dorer noch unbeantwortet. Wer übernimmt seinen Chefsessel bei der «Aargauer Zeitung»? Rückt sein stellvertretender Chefredaktor Rolf Cavalli nach oder übernimmt Patrik Müller gar eine Doppelfunktion als Chefredaktor der «Schweiz am Sonntag» und der «Aargauer Zeitung»?