Von der Mantelredaktion bis zum Zusammenzug von HR und Finanzen: Im Gespräch mit dem Klein Report zeigt Monica Stephani, Leiterin Unternehmenskommunikation von CH Media, auf, wie AZ Medien und NZZ-Regionalmedien mit ihrem Joint Venture die Kosten in den nächsten zwei Jahren um 45 Millionen Franken senken wollen.
Wie genau ist man auf diese 45 Millionen, also 10 Prozent der Gesamtkosten, gekommen?
Monica Stephani: «Es gibt drei Perspektiven: Zum einen bewegen wir uns in einem rückläufigen Markt und wir müssen uns anpassen. Zum anderen führen wir die zwei Unternehmen NZZ-Regionalmedien und AZ Medien zusammen und haben in über 40 Projekten das Kostenpotenzial ermittelt.»
Sie sprechen die 40 Projekte und 100 Teilprojekte des Sparprogrammes an. Können Sie einige Beispiele nennen, was darunter verstanden wird?
Stephani: «Die Projekte reichen von einer gemeinsamen Mantelredaktion über die Zusammenführung der Bereiche HR und Finanzen, einen gemeinsamen Einkauf bis zu einer gemeinsamen Eventstrategie im Bereich TV & Radio.»
CH Media schreibt von einer «äusserst angespannten Marktsituation». So war bei den NZZ-Regionalmedien der Werbemarkt im letzten Jahr um 13,9 Prozent rückläufig. Die AZ Medien schrieben 2017 rote Zahlen mit einem Verlust von 1,6 Millionen. Welche Entwicklung wird in den nächsten zwei bis fünf Jahren erwartet?
Stephani: «Wir gehen weiter von einem deutlich rückläufigen Printwerbemarkt aus. Entsprechend rechnen wir damit, auf der Umsatzseite einen zweistelligen Millionenbetrag in den kommenden fünf Jahren zu verlieren. Wir gehen davon aus, dass wir durch das Integrationsprogramm unser Unternehmen tragfähig für die Zukunft aufstellen können, also unter dem Strich wirtschaftlich sein werden.»
Von der Synergienutzung sind 200 Vollzeitstellen betroffen, insgesamt beschäftigt CH Media 2200 Mitarbeitende. Bei einem Abbau dieser Grössenordnung ist ein Konsultationsverfahren gesetzlich vorgeschrieben. Wann wird die Konsultation eröffnet?
Monica Stephani: «Wir befinden uns in Gesprächen mit der Personalkommission und klären die entsprechenden Fragen.»
Ein Teil des Abbaus soll über die natürliche Fluktuation aufgefangen werden. Mit welchen Zahlen rechnet CH Media? Wie hoch war die Fluktuation beispielsweise im letzten Jahr?
Stephani: «Dazu können wir keine Auskunft geben.»
Wann werden die Mitarbeitenden informiert, die konkret vom Stellenabbau betroffen sind?
Monica Stephani: «Zu gegebener Zeit und je nach Projektverlauf der über 40 Projekte.»