Farner, als erste Schweizer PR-Agentur 2012 vom Holmes Report zur «DACH-Agency of the Year» gekürt, hat ein Kulturmandat an Land gezogen, das weltweite Ausstrahlung haben wird und für das die grösste und umsatzstärkste PR-Agentur des Landes die ganze Bandbreite ihrer Kompetenzen wird ausspielen können: Die Stiftung Forum Giacometti hat Farner PR in einem anspruchsvollen Pitch zur Kommunikationsagentur für das neu aufzubauende Centro Giacometti im Bergell gewählt.
«Ein Traummandat», freute sich Farner-CEO Christian König im Gespräch mit dem Klein Report am Dienstag - und eines, das er nach seinem Rückzug auf die Farner-Präsidentschaft Anfang Oktober auch weiterhin persönlich betreuen wird: «Dieses Projekt velangt die ganze 360-Grad-Palette der Kommunikation, von Media Relations des Fachteams Kultur über Financial Relations und Online Communication bis zu Events, Merchandising und klassischer Werbung.»
2016, im 50. Todesjahr von Alberto Giacometti (dem auf der Hunderternote), soll das Kulturzentrum eröffnet werden. Es ehrt die Persönlichkeiten der Familie Giacometti, welche die Kultur des Bergells geprägt und Stampa und das Tal in der Welt bekannt gemacht haben. Man denkt in erster Linie an die Künstler Alberto, seinen Vater Giovanni und seinen Onkel Augusto Giacometti, aber auch an Zaccaria, Diego und den kürzlich in Zollikon verstorbenen Bruno. Das 16-Millionen-Projekt soll am Ort des Entstehens der Giacometti-Kunst Besuchern einen besonderen Werkzugang ermöglichen und die Wechselwirkung mit der einzigartigen Landschaft des Bergells erlebbar machen.
Am Montagabend ist die Bergeller Bevölkerung von Stiftungsratpräsident Marco Giacometti und Gemeindepräsidentin Anna Giacometti, beide Nachfahren der Künstlerfamilie, über das Projekt ins Bild gesetzt worden. Am 24. April soll die Gemeinde dann einen ersten Kredit von 1,6 Millionen Franken sprechen. «Und dann kommt unsere Arbeit», erläutert Christian König, «in erster Linie Kommunikation und Fundraising», sagte er gegenüber dem Klein Report. Im Sommer ist die internationale Ausschreibung eines Wettbewerbs für die Szenografie geplant.
Änlich wie etwa ein Bilbao heute fest mit dem (Kunst- und Museums-)Namen Guggenheim verknüpft ist und jährlich Hunderttausende von Besuchern einzig deswegen anzieht, soll nach dem Willen der Giacometti-Freunde dereinst auch das Bergell dieses Namens wegen besucht werden. «Natürlich werden die Besucherzahlen hier deutlich tiefer liegen», sagte König, «im Bergell will man keinen Massentourismus. Die Abgeschiedenheit des Tals ermöglicht ein einzigartiges Besuchserlebnis und ist dank der modernen Kommunikationsmittel auch kein Nachteil. Diese ermöglichen es, ein Stück Bergell auch nach New York zu bringen.»
Das Centro Giacometti wird auch nicht in erster Linie eine Ausstellung sein (der Hauptteil des Werks befindet sich auch längst nicht mehr im Bergell, sondern in der Fondation Giaciometti in Paris, im Kunsthaus Zürich und in privaten Sammlungen), sondern ein um das Atelier von Alberto, zwei weitere originäre Stationen und ein neu zu bauendes Centro gebautes Kultur- und Konferenzzentrum. Das Bergell (nach dem Zusammenschluss von Giacomettis Geburtsdorf Stampa mit vier anderen Orten seit 2010 nurmehr eine einzige politische Gemeinde) soll tourismusmässig natürlich ganz entscheidend von der kostspieligen Entwicklung profitieren.
«Das wird eine klassische Private/Public Partnership», sagte Christian König, «natürlich ist Fundraising nie einfach, aber es ist unser Ziel, dass mindestens die Hälfte des benötigten Geldes von Privaten kommen wird. So ein breit akzeptiertes Thema ist für Mäzene wie für Sponsoren interessant.»
Schön, dass diese von Anbeginn an die Gewissheit haben werden, dass sie in ein perfekt eingebettetes und international ausgerichtetes Projekt investieren werden und sich mit keinerlei verfeindeten Parteien (man denke da etwa an das Erbe von Le Corbusier, um welches immer wieder, auch vor Gericht, gestritten wird!), werden herumschlagen müssen. Christian König: «Das haben die Initianten perfekt gemacht, zu den beiden bereits existierenden Stiftungen in Paris und Zürich bestehen exzellente Beziehungen, da kommt auch Unterstützung.»
Ein tolles Kommunikationsmandat für Farner, der Agentur, die von Rudolf «Fänsch» Farner 1951 als reine Politagentur gegründet wurde, welche mittlerweile neben der Wirtschaftskommunikation den Kulturbereich stark entwickelt und sich seit drei Jahren mit dem Birgit Nilsson Prize auch international positioniert hat (der mit einer Million Dollar dotierte Preis wurde bisher zweimal verliehen, an Placido Domingo und an Maestro Riccardo Muti. Er gilt als Nobelpreis der klassischen Musik und wird im Herbst in Stockholm an genau den Örtlichkeiten wie die Nobelpreise verliehen, in Anwesenheit beider Könige, des schwedischen und des schweizerischen PR-Königs.)