Bundesanwalt Michael Lauber hat seinen Rücktritt angeboten. Er reagiert damit auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, wonach er über sein Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino nicht die Wahrheit gesagt habe.
«Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts respektiere ich», schrieb Lauber am Freitag in einer «persönlichen Erklärung».
Laut dem Urteil habe Lauber gegenüber der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft (AB-BA) das Treffen mit Infantino im Juni 2017 bewusst verschwiegen, wie das Bundesverwaltungsgericht am Freitag in einer Mitteilung schreibt. Das Gericht sieht darin eine schwere Verletzung der Amts- und Treuepflichten des Bundesanwalts.
Die «Unterstellung der Lüge» wies Lauber «nach wie vor in aller Form» zurück. «Wenn man mir jedoch als Bundesanwalt nicht glaubt, dann schadet dies der Bundesanwaltschaft», schreibt der umstrittene Bundesanwalt als Reaktion auf das Gerichtsurteil. «Im Interesse der Institutionen» biete er deshalb den Rücktritt an.
Während die Aufsichtsbehörde eine Lohnkürzung von acht Prozent verlangt hatte, verfügte das Gericht eine Kürzung um nur fünf Prozent. Dies, weil nicht alle Vorwürfe gegen Lauber begründet seien.
Das Gericht rügte die Aufsichtsbehörde für ihre «teils sehr angriffigen Aussagen». Der Vorwurf, Lauber zeige ein «im Kern falsches Berufsverständnis», gehe zu weit.