Nach einer Entscheidung der britischen Regierung muss der Whistleblower Julian Assange mit einer Auslieferung in die USA rechnen. Dort drohen ihm wegen Verstosses gegen das Spionagegesetz bis zu 175 Jahre Haft. Jetzt liegt der Ball bei der Justiz.
Der britische Aussenminister Sajid David genehmigte am Donnerstag die Auslieferung von Julian Assange. «Er sitzt zu Recht hinter Gittern», wird er vom «Guardian» zitiert.
Nun liegt die Entscheidung bei den britischen Gerichten, die Assange voraussichtlich morgen anhören werden. Bisher hatte es der Krankheitszustand des Wikileaks-Gründers Assange nicht zugelassen, dass er persönlich vor Richtern erscheint. Ob die Justiz am morgigen Freitag zu einer endgültigen Entscheidung kommt, sei unwahrscheinlich, heisst es weiter im «Guardian».
Assange war am 11. April 2019 festgenommen worden, nachdem er jahrelang in der ecuadorianischen Botschaft in London lebte. Die USA werfen Assange unter anderem vor, zusammen mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheime Dokumente von amerikanischen Kriegseinsätzen an die Öffentlichkeit gebracht zu haben.