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Mittwoch
26.06.2013

Medien / Publizistik

Die älteste und grösste Tageszeitung im Kanton Schwyz feierte in diesem Jahr den 155. Geburtstag. Nun aber ist das Ende des «Boten der Urschweiz» eingeläutet worden. Die Zeitung, die in der vierten Generation von der Familie Triner herausgegeben wird, wird in den Zeitungsverbund der «Neuen Luzerner Zeitung» integriert.

Die 16-jährige Zusammenarbeit des «Boten der Urschweiz» mit der Südostschweiz-Verlagsgruppe in Chur wird Ende des Jahres beendet. Die Schwyzer Traditionszeitung werde künftig den überregionalen Redaktionsteil mit den Ressorts Ausland, Inland, Wirtschaft, Sport und Kultur sowie die nationalen Inserate von der «Neuen Luzerner Zeitung» übernehmen, teilte die Neue Luzerner Zeitung AG mit.

Die Redaktion wird weiterhin in Schwyz bleiben, der Erscheinungsrhythmus bleibt bei sechs Ausgaben pro Woche und gedruckt wird ebenfalls noch am selben Standort in Seewen. Das Layout hingegen wird an dasjenige der «Neuen Luzerner Zeitung» angepasst. Und auch bei den Abos bleibt nicht alles beim Alten. Der Abonnent habe neu die Möglichkeit, für 76 Franken die «Zentralschweiz am Sonntag» zu abonnieren. Der Preis für den «Boten» bewege sich trotz des Mehrwertes im bisherigen Rahmen.

Im Rahmen der Umstrukturierung wird zudem die «Neue Schwyer Zeitung» ab 2014 in den «Boten» eingegliedert. Durch die Integration der NSZ würden in Schwyz sieben Arbeitsplätze verloren gehen, teilte die Neue Luzerner Zeitung AG mit. In der Mitteilung des «Boten» dagegen ist von «etwa fünf Arbeitsplätzen» die Rede.

Das Verlagsrecht am «Boten der Urschweiz» geht an eine Stiftung über, die über die Triner Medien Holding AG «eine qualifizierte Stimmenmehrheit der Bote der Urschweiz AG übernehmen» werde. Zweck der Stiftung sei es, der Region Schwyz «ein erfolgreiches, unabhängiges Medienunternehmen zu erhalten, einen aktiven, fairen und lösungsorientierten Informations- und Meinungsaustausch zwischen allen Bevölkerungskreisen zu fördern und möglichst viele attraktive Arbeitsplätze zu erhalten».

Und noch einen anderen Punkt verfolgt die Stiftung, die von Verleger Hugo Triner gegründet wird. Im Vordergrund stehe das Wohl des Unternehmens und der Region, heisst es. Eine Aufsplitterung der Eigentümerschaft oder der Verkauf werde stark erschwert oder fast verunmöglicht.

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