Boris Becker wird als Experte bei Eurosport über die Australian Open aus Melbourne berichten: Das deutsche Tennisidol ist vom 16. bis zum 29. Januar 2017 täglich live auf Sendung und zudem Co-Kommentator der wichtigsten Partien auf Eurosport.
Becker ist bis heute der jüngste Wimbledon-Sieger der Tennis-Geschichte und gewann in seiner Aktiv-Karriere insgesamt sechs Grand-Slam-Titel. Danach wurde es ruhiger um «Bobbele», der als Siebzehnjähriger mit seinem Wimbledon-Sieg 1985 in Deutschland einen einmaligen Tennis-Boom ausgelöst hatte.
Es folgten Jahre, in denen Becker in erster Linie mit Eheproblemen und Beziehungs-Eskapaden in Verbindung gebracht wurde. Von der Tennisbühne war er längst verschwunden, nachdem er bereits 1999 im Alter von 25 Jahren seinen Rücktritt als Profisportler verkündete.
Ende 2013 die Überraschung: Becker wurde als neuer Coach von Novak Djokovic vorgestellt. Der Serbe, der 2011 drei Grand-Slam-Turniere gewann, haderte damit, dass er die Saison nur als Nummer 2 der Welt beendete und suchte mit Becker einen Luftwechsel in seinem Team. Ein Entscheid, der zunächst belächelt wurde.
Mit Coach Becker gelang Djokovic dann der Sprung zurück an die Weltspitze: Überragend das Jahr 2015, in dem es dem «Djoker» erneut gelang, drei Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Der Serbe stellte zudem einen neuen Weltranglisten-Punkterekord auf und galt phasenweise als fast unbezwingbar. Boris Becker wurde spätestens jetzt auch als Tennis-Coach ernst genommen.
Zwei Jahre später, Ende 2016, befindet sich Novak Djokovic erneut in einer Sinnkrise. Das Tennisjahr endete auf dem für ihn enttäuschenden zweiten Platz. Erneut suchte der sichtlich hadernde Serbe nach einer Luftveränderung, die er mit «Tennis-Guru» Pepe Imaz gefunden hat: Der Spanier, der «Liebe und Frieden» ins Djokovic-Team bringen will, wird von Fans und Experten gleichermassen belächelt. Der Kreis zu 2011, als Becker als Coach übernommen hatte, schliesst sich.
Am Dienstagabend gab Boris Becker passend dazu das Ende der Zusammenarbeit als Trainer von Novak Djokovic bekannt. In der Presse wird gemunkelt, dass «Bobbele» mit dem spanischen Tennis-Guru nicht viel anfangen kann. Becker selber kritisiert nun Djokovic: «Er hat in den vergangenen sechs Monaten nicht so viel Zeit auf dem Trainingscourt verbracht, wie er sollte», sagte er bei «Sky News».
Auf ähnlich gnadenlose Urteile können sich nun also die Eurosport-Zuschauer an den Australian Open freuen. Speziell die Partien der deutschsprachigen Spielerinnen und Spieler sind im Fokus des Senders und werden im Free-TV übertragen. Und bei den Frauen stellt Deutschland ja aktuell mit Angelique Kerber die aktuelle Weltnummer 1 im Frauentennis.
«Den Tennis-Fans in Deutschland will ich die Highlights und vor allem das besondere Flair sowie die tolle Atmosphäre dieses Grand Slams, das ich selbst zweimal gewinnen konnte, näher bringen. Und natürlich bin ich besonders gespannt, ob unsere Nummer eins, Angelique Kerber, aber auch Novak Djokovic ihre Titel in Melbourne verteidigen können», lässt sich Becker von seinem neuen Arbeitgeber zitieren.