Er singt lieber, als dass er redet. Zu politischen Fragen nimmt Bob Dylan, der als «die andere Stimme Amerikas» zum legendären Protestsänger wurde, nur noch selten öffentlich Stellung.
Jetzt hat der 79-jährige Literaturnobelpreisträger aber seine Meinung nicht mehr länger hinter dem Berg zurückhalten wollen.
In einem Interview mit der «New York Times» vom Freitag hat Bob Dylan auch über den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd gesprochen. Er sei davon angewidert, wie Floyd durch Polizeigewalt zu Tode gefoltert worden sei: «It sickened me no end to see George tortured to death like that. It was beyond ugly.» Er hoffe, so Dylan, dass es schnell Gerechtigkeit für die Familie von Floyd und für die Nation geben werde.
Bob Dylan stammt aus Minnesota, in Minneapolis, der Metropole des US-Staates, wo George Floyd von Polizisten getötet worden ist.
Gerechtigkeit für die Nation - das war in den frühen 60er-Jahren eines der grossen Themen des Sängers, der auch schon als musikalischer Hoffnungsträger der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung galt. Dylan aber zog es vor, lieber keiner Bewegung anzugehören. Er wollte immer mehr als Musiker wahrgenommen werden.
Auch hier ist er jetzt wieder aktiver geworden. Am 19. Juni erscheint ein neues Album mit dem Titel «Rough and Rowdy Ways».
Das 39. Album von Bob Dylan ist das erste wieder einmal mit neuen Songs - nach acht Jahren. Neben allen gängigen Formaten wird es von dieser Produktion auch eine Doppel-LP auf Vinyl geben.