Christian Dorer, der neue Super-Chefredaktor der Blick-Gruppe, liess keine Zeit verstreichen. Er ist seit dem 1. Februar in Amt und Würden und hat in dieser Funktion schon verschiedentlich für den «Blick» in die Tasten gegriffen. Und damit für alle markiert, dass er als neuer Mann an der Spitze der «Blick»-Gruppe steht.
Aber nicht nur das: Er nimmt sich neben der Blattkritik für den «Blick» und den Ressortleiter-Sitzungen auch regelmässig Zeit, um sich mit den Ringier-Mitarbeitern zusammenzusetzen und herauszufinden, wo der Schuh drückt. «Ein sehr guter Schachzug von ihm. Er sucht aktiv den Draht zu den Mitarbeitern. So schafft er ein Vertrauensverhältnis und tut etwas für die Klimapflege, die bei Ringier dringend nötig ist», erklärt ein Insider gegenüber dem Klein Report.
Dorer will endlich Ruhe ins Verlagshaus bringen, das sehr stürmische Zeiten hinter sich hat. Ganz oben auf seiner To-do-Liste steht die Ernennung eines neuen «Blick»-Chefredaktors. Seit dem Abgang von Peter Röthlisberger und dem freiwilligen Abschied von Iris Mayer im letzten Herbst amtet Andreas Dietrich als «Blick»-Chefredaktor ad interim, wie der Klein Report berichtet hat.
Unterstützung hat Dietrich durch Christian Dorer erhalten, der sich auch aktiv ins Tagesgeschäft einmischt. «Auch dies ein guter Schachzug von ihm», sagt ein Insider. «Er packt mit an und sitzt nicht nur in seinem Büro und schaut zu, wie sich alle abkämpfen.»
Und Andreas Dietrich wird froh sein, dass er nicht mehr alleine für den «Blick» zuständig ist. Für seine Kollegen ist aber klar: «Es muss bald eine definitive Lösung präsentiert werden. Denn Dietrich arbeitet nun schon seit längerer Zeit Tag und Nacht, und lange kann das nicht mehr gut gehen. Auch gesundheitlich nicht.»
Es sieht alles so aus, als würde das Duo Dorer/Dietrich noch eine Zeit lang so weiter machen. Was für viele Ringier-Mitarbeiter keine schlechte Lösung ist. Und vor allem viel besser, als wieder irgendeinen deutschen Chefredaktor zu holen, der von der Schweiz und der Schweizer Politik- und Medienszene keine Ahnung hat und alles innert kürzester Zeit an die Wand fährt. Siehe das Intermezzo mit Wolfgang Büchner.
Intern glauben viele daran, dass Andreas Dietrich durchaus das Zeug zum «Blick»-Chefredaktor hat. «Er ist eine grosse Stütze der Redaktion. Andreas ist hoch kreativ, humorvoll und blieb auch unter schwierigsten Bedingungen ein sehr fairer, pragmatischer und freundlicher Vorgesetzter. Auch für ihn waren die ständigen Personalwechsel und Umstrukturierungen sicher nicht einfach.»
Ob Christian Dorer das auch so sieht und welche Vorstellungen er mit dem «Blick» hat, wird sich nächstens zeigen.