«Eine Spur ernsthafter» als «Heute» will Peter Röthlisberger die Gratis-Abendzeitung «Blick am Abend» als Nachfolgeprodukt des vor zwei Jahren gestarteten Ringier-Blattes positionieren, wie er am Donnerstag gegenüber dem Klein Report erklärte.
«Wertiger machen», lautet sein Stichwort zu einer Nullnummer, die dem Klein Report vorliegt. Auffällig ist darin vor allem die Farbe Violett auf dem Titel statt Rot für den «Blick» oder Grün-Grau bei «Heute».
Die Blattstruktur bleibt ähnlich wie bei «Heute», ergänzt allerdings durch verschiedene Kolumnen. Etwas knapp geraten sind die Ausgehtipps, weshalb Röthlisberger versprach, hier vielleicht noch etwas zulegen zu wollen. Der Rubrik-Titel «Home sweet home» zeigt aber, wo die «Blick am Abend»-Macherinnen und -Macher ihre Leser vermuten: Auf dem Heimweg und zuhause, zumeist vor dem Fernseher.
Auch beim sprachlichen Auftritt soll sich einiges ändern, kündigte Peter Röthlisberger an, wobei sich dies anhand des Blindsatzes in der Nullnummer noch nicht überprüfen lässt.
So ist bei der Doppelseite «Bilder des Tages» das «Heute»-Vorbild unverkennbar; ob dieses Angebot aber sprachlich-inhaltlich auf einem besseren Niveau daherkommt, muss sich erst noch zeigen. Die beängstigend schwachsinnige Kolumne «Zora of » ist jedenfalls zum Glück nicht mehr zu finden und laut Röthlisberger auch nicht mehr vorgesehen. Vielversprechend ist in diesem Zusammenhang sein Versprechen, weniger «trashig» auftreten und beispielsweise die Leser wieder siezen zu wollen.
Damit ist ein ihm wichiger Wechsel der Tonalität angesagt: «Wir wollen inhaltlich fröhlicher sein und ein gutes Gefühl vermitteln». Ab dem 2. Juni kann das urbane Publikum des Raums Basel-Bern-Zürich überprüfen, was sich ausser dem Titel geändert hat.