«Mit aktiviertem Adblocker können Sie Bild.de nicht mehr besuchen», heisst es ab sofort auf der Homepage von Deutschlands auflagenstärkster Boulevardzeitung. Diese testet ein Anti-Adblocker-Abomodell: Mit «BildSmart» für monatlich 2,99 Euro wird der stationäre und mobile Bild.de-Zugang nahezu werbefrei und mit bis zu 50 Prozent schnellerer Ladezeit angeboten. Wer den Adblocker an seinem Computer jedoch nicht ausschaltet oder nicht zahlt, der kann ab sofort keine Inhalte mehr auf Bild nutzen.
«Wir bieten unseren Lesern zwei Optionen: Adblocker ausschalten oder unser neues Abonnement ausprobieren – ansonsten können sie keine Inhalte mehr sehen», meint Donata Hopfen, Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung Bild-Gruppe. «So gehen wir auf unterschiedliche Nutzer-Bedürfnisse und den für uns sehr relevanten Werbemarkt ein. Auch im Netz müssen sich journalistische Angebote über die beiden bekannten Erlössäulen, nämlich Werbe- und Vertriebseinnahmen, finanzieren, um weiterhin unabhängigen Journalismus zu bieten.»
Durch das zunehmende Adblocker-Angebot ist die Erlösquelle über den Werbemarkt für alle Anbieter von Online-Journalismus gefährdet. Axel Springer hat eine Klage gegen den Adblocker-Anbieter ‚Eyeo' angestrengt und geht gegen ein erstes Urteil des Kölner Landgerichts in Berufung.
Axel Springer hält das Geschäftsmodell von Adblocker-Anbietern für rechtswidrig. Dies gilt sowohl für das Unterdrücken von Werbung auf Verlagswebseiten als auch für das Angebot des ‚Whitelisting’, bei dem sich Publisher von der Werbeblockade freikaufen können, ein aus Sicht von Axel Springer erpresserisches Vorgehen.