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Dienstag
11.10.2005

Erst vor einem Monat hat die Zürcher Tamedia («Tages-Anzeiger», «20 Minuten», Radio 24, Tele Züri, usw.) die Frauenfelder Druckerei Huber & Co. («Thurgauer Zeitung») übernommen, und schon folgen erste Entscheide: Die Zeitung wird ab 1. Januar des kommenden Jahres an der Zürcher Bubenbergstrasse gedruckt, was einen durchgehend vierfarbigen Druck ermögliche, teilte die Huber & Co. AG am Dienstag mit. Die Verlagerung des Drucks sei auch nötig gewesen, weil die heutige Rollenoffsetanlage in Frauenfeld in spätestens drei Jahren mit umfangreichen Investitionen hätte saniert werden müssen.

Damit aber noch nicht genug: Ebenfalls auf Anfang des neuen Jahres übernimmt die Huber & Co. AG 80% des Aktienkapitals der Druckerei MeierWaser AG in Feuerthalen an der Grenze zu Schaffhausen, die dann neu Hubert Print AG heissen soll. Die restlichen 20% wird die Meier & Cie. AG in Schaffhausen halten, die unter anderem die «Schaffhauser Nachrichten» (SN) herausgibt. Doch es handle sich nicht um ein Vortasten der Tamedia in Richtung dieser Zeitung, betonte Meier-Unternehmensleiter und SN-Chefredaktor Norbert Neininger am Dienstag gegenüber dem Klein Report. «Wir arbeiten mit der Tamedia schon seit zwei Jahren im Bogendruck zusammen, indem MeierWaser den beiden Unternehmen zu je 50% gehört», sagte er. «Was jetzt passiert ist lediglich das, dass wir in Zukunft noch 20% an einem grösseren Unternehmen haben werden.» Die Zusammenarbeit beschränke sich ausschliesslich auf den Druckbereich, unterstrich er.

Die Neuordnung der Druckaktivitäten bedeutet, dass die technischen Betriebsteile von MeierWaser nach Frauenfeld verlagert werden, und in Schaffhausen lediglich eine Print-Agentur (Marktbearbeitung, Kundenbetreuung und Druckvorstufe) zurückbleibt. Dadurch gehen in Feuerthalen 42,5 Stellen verloren; für die 46 betroffenen Mitarbeitenden werden im Communiqué vom Dienstag «sozialverträgliche Lösungen» versprochen. Weitere 15 Vollzeitstellen gehen in Frauenfeld durch die Verlagerung des Rollenoffsetdrucks nach Zürich verloren. Auch im Fall der hier betroffenen 25 Mitarbeitenden ist von auszuhandelnden «sozialverträglichen Lösungen» die Rede; voraussichtlich könne zwölf Angestellten eine Weiterbeschäftigung in einer anderen Funktion angeboten werden. - Mehr dazu: Thurgauer Regierung bedauert Verlust und Tamedia steigt bei der «Thurgauer Zeitung» ein