Der Aussenwerbekonzern Affichage hat im vergangenen Jahr seine Verkaufserlöse in der Schweiz um 8,3 Prozent auf 280,6 Millionen Franken steigern können, gruppenweit ist es ein Plus um 2,5 Prozent auf 311,8 Millionen Franken. Nach einer mehrjährigen gescheiterten Auslandstrategie kann die Affichage 2011 ein Nettoergebnis von 41,8 Millionen Franken verbuchen; im 2010 wies der Konzern einen Verlust von 52,3 Millionen Franken aus.
«Nach einer schwierigen Phase mit der gescheiterten Auslandexpansion und damit verbundenen negativen finanziellen Resultaten ist es dem unter neuem Präsidium stehenden Verwaltungsrat und der neuen Unternehmensleitung im vergangenen Jahr gelungen, innert kürzester Zeit einen eigentlichen Turnaround zu erzielen», teilte die börsenkotierte Affichage am Dienstagabend mit.
Der aktuelle Verwaltungsratsspräsident, der Franzose Jean-François Decaux, schlägt jetzt auch vor, auf «die althergebrachte Vinkulierung der Namenaktien zu verzichten», wie es im Aktionärsbrief heisst. «Die damit verbundene Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkung auf fünf Prozent des Aktienkapitals ist nicht mehr zeitgemäss», so Decaux, der bereits 30 Prozent der Affichage hält. «Die Einführung des sogenannten `One share one vote`-Prinzips ermöglicht, dass sich Nennwerte und Stimmkraft entsprechen und somit jede Aktie eine Stimme verkörpert», wird argumentiert.
Vor den Medien sagte CEO Daniel Hofer am Mittwoch, dass sich der Verwaltungsrat einstimmig für die Aufhebung der Vinkulierung entschlossen habe. «Wir haben auch einen Code of Conduct eingeführt», führte er aus. «Würde ein Aktionär über 33 Prozent der Aktien halten, müsste er den anderen Aktionären sowieso ein Übernahmeangebot unterbreiten.»
Die Affichage ist seit mehreren Jahren finanziell mit 30 Prozent Prozent im Besitz der JCDecaux, dem grössten Aussenwerbekonzern Europas; 25,3 Prozent gehören der belgischen Investmentgesellschaft Compagnie Nationale à Portefeuille, die zum Einflussbereich des belgischen Finanzinvestors Albert Frère gehört. 6,03 Prozent der Aktien halten Béatrice und Paul-Henry Binz über die Grisobi Holding SA in Bulle, zwischen drei und fünf Prozent gehören je der International Value Advisers (USA) und Arrow Capital Management (USA).