Content:

Sonntag
24.09.2017

Medien / Publizistik

Bei einer Repräsentativbefragung zur No-Billag-Initiative geben 47 Prozent der befragten Schweizer Bevölkerung an, bei der im nächsten Jahr anstehenden Abstimmung ein «Ja» in die Urne zu legen. Auf Ablehnung stösst No-Billag bei 37 Prozent.

Anlässlich der aktuellen Debatte um die Finanzierung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) beauftragte der Verband Schweizer Medien (VSM) das Meinungsforschungsinstitut DemoScope mit einer telefonischen Befragung zu No-Billag.

Von den 1000 per Telefon und Handy befragten Personen gab die Mehrheit an, die Initiative «sicher» oder «eher» annehmen zu wollen. Noch unentschlossen sind 16 Prozent, während 35 Prozent noch gar nicht wussten, dass über die No-Billag-Initiative abgestimmt wird.

Die meisten Personen, die No-Billag befürworten, wollen Geld sparen (27 Prozent). Weitere 19 Prozent erachten die aktuelle Gebühr für Radio und TV als «zu teuer». 16 Prozent sind «gegen den Gebührenzwang». Mit den SRG-Programmen nicht zufrieden sind lediglich 14 Prozent.

Wähler, die No-Billag ablehnen, begründen, dass sie den Status quo beibehalten möchten (29 Prozent) und für Grundversorgung und Service public (24 Prozent) sind. 21 Prozent befürchten zudem Qualitätseinbussen der SRG bei einer Annahme der Initiative oder mehr Werbung durch den Wegfall der Gebühren (14 Prozent).

Zwei von drei Befragten hält eine Reduktion der Billag-Gebühren als «taugliche» Alternative zur gänzlichen Abschaffung. Die höchste Zustimmung (27 Prozent) hat dabei eine Gebühr von 200 Franken pro Jahr.

Der Verlegerverband, Auftraggeber der Studie, fühlt sich durch diese Resultate in seiner Position «bestätigt», wie er in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Zwar schätzt der Verband die Angebote der SRG, er plädiert aber gleichzeitig für eine Reduktion der Gebühren und eine Konzentration der SRG auf einen «demokratierelevanten Service public».

Der Streit um die SRG führe letztlich nur zu Verlierern, findet der Verlegerverband. Das Problem sei deshalb nicht ideologisch oder politisch, sondern «pragmatisch und sachlich» zu lösen. Der Verlegerverband fordert die SRG deshalb «zu Gesprächen über eine mögliche Selbstbeschränkung» auf.