Für Journalistinnen und Journalisten der öffentlich-rechtlichen BBC gelten künftig strenge Regeln, die das unabhängige Profil des Senders stärken sollen.
Bekannte Gesichter der News-Shows auf BBC dürfen sich auch privat nicht mehr an Demonstrationen oder Kampagnen beteiligen. Das ist den Mitarbeitenden Ende Oktober mitgeteilt worden.
Eine private Teilnahme an Events wie Pride-Paraden sei jedoch erlaubt, stellte BBC-Chef Tim Davie am Freitag klar. Für BBC-Mitarbeitende, die nicht im aktuellen Nachrichtengeschäft tätig seien, gelten weniger strenge Vorgaben. Sie könnten etwa als Privatpersonen auch an Demonstrationen teilnehmen.
Für die News-Leute gelten neue und strenge Regeln ab sofort auch für Aktivitäten auf Twitter und in anderen sozialen Medien. BBC-Journalisten dürften fortan weder durch das Teilen von Inhalten noch durch Likes oder andere Interaktionen Zweifel an ihrer Unabhängigkeit aufkommen lassen. Im Extremfall könne die Missachtung sogar zur Kündigung führen, warnte Davie.
Nach seinen Ankündigungen hatte die britische Journalistengewerkschaft um ein dringendes Gespräch mit dem Manager gebeten.
Tim Davie ist seit September der neue amtierende Chef bei der BBC. Er hat weitreichende Reformen angekündigt und will das Vertrauen in den Sender stärken. Die BBC steht immer wieder vonseiten der Tory-Regierung sowie konservativer Medien in der Kritik, sich zu linksliberal und auf London und andere Ballungszentren fokussiert zu positionieren.