Das Basler Zivilgericht hat der Barfi AG nach eingehender Prüfung der rechtlichen und finanziellen Situation «eine provisorische Nachlassstundung» bewilligt. Das schreibt die Onlineplattform am Donnerstag auf ihrer Webseite.
«Die Barfi AG freut sich über das vom Gericht entgegengebrachte Vertrauen und die dadurch hoffentlich gegebene Möglichkeit, weiter in die Zukunft zu blicken und an Strategien zur Weiterführung des Betriebs zu arbeiten.» Das kleine Unternehmen habe nun zwei Monate Zeit, dem Gericht einen Sanierungsvorschlag zu unterbreiten.
Doch die Basler Plattform sei weiterhin auf Unterstützung angewiesen, damit die Unternehmenstätigkeit fortgesetzt werden könne. Derzeit führe der Verwaltungsrat Gespräche mit möglichen Partnern, «um das langfristige Überleben von barfi.ch zu sichern».
«Wir sind offen für eine Zusammenarbeit mit Partnern, es müssen nicht zwingend Käufer sein», erklärte Barfi-Gründer Christian Heeb gegenüber dem Klein Report. «Es wäre wichtig, dass wir ähnlich ausgerichtete Partner aus anderen Städten gewinnen, damit wir nationale Werbeanzeigen schalten können.»
Dafür hat barfi.ch bereits einen ersten Schritt gemacht: Erst kürzlich wechselte die Plattform den Vermarkter und hat neu mit der NZZ-Tochter Audienzz einen Vertrag. «Wir mussten von Admeira weg, das hat uns wenig gebracht», so Heeb zum Wechsel.
Die News- und Serviceplattform feiert am 1. August ihren dreijährigen Geburtstag. Seit Beginn habe man laut Heeb insgesamt acht Millionen Franken investiert. Trotz Finanzproblemen sei eine Paywall aber kein Thema: «Das stand nie zur Diskussion. Ich bin kein Freund der Paywall», sagte Heeb dem Klein Report.
Im Mai hat sich das Medienunternehmen an die Öffentlichkeit gewandt und auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufmerksam gemacht. Die Suche nach einem potenziellen Investor, der die Geldprobleme lösen könnte, verlief bisher aber erfolglos.