Für den Mitternachts-Telefontalk «nachtwach» gibt es ein Leben nach dem Ende beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): Unter dem Namen «Barbara Bürers Kosmos» hat die Moderatorin Barbara Bürer zusammen mit ihrem Redaktionsteam aus SRF-Zeiten ein Nachfolgeprojekt lanciert.
«Nachdem die Sendung aus Spargründen per Ende 2018 abgesetzt wurde, entschied sich das gesamte Redaktionsteam, den Geist der Sendung auf privater Basis ausserhalb von SRF weiterzuführen», teilte der Verein «Erzählte Leben» am Montag mit.
Zum inneren Kern des Vereins gehört eine Frauencrew mit Madeleine Weiss Priyambodo (Präsidentin), Barbara Bürer (Revisorin), Daniela Hallauer (Finanzen), Angelika Thoma (Archivarin) und Franziska von Grünigen (Medienverantwortliche & Aktuarin) – sie alle waren bis zur letzten Ausstrahlung am 25. Dezember 2018 Teil der Redaktion von «nachtwach».
Ergänzt wird der Vorstand von «Erzählte Leben» durch Klaus Hemmerle, der als künstlerischer Beirat für die Gruppierung tätig ist. Ziel des Vereins sei es, dass «die Kultur des Erzählens und Zuhörens auch in Zukunft ihren Platz hat», wird auf der Homepage geschrieben.
Während zwölf Jahren teilten Zuhörerinnen und Zuschauer ihre Sorgen in der Sendung «nachtwach» mit der Moderatorin Barbara Bürer und erzählten von ihren ganz persönlichen Schicksalsschlägen und Herausforderungen, aber auch von emotionalen Erfolgserlebnissen.
Bei «Barbara Bürers Kosmos» kann das Publikum solche Gespräche künftig live vor Ort mitverfolgen – ausgerüstet mit Funkkopfhörern, die direkt mit dem Telefon verbunden sind. Via Livestream werden die Telefonate auch übers Internet übertragen.
Seine Feuertaufe feiert das neue Projekt am 14. Juni im Zürcher Kulturhaus Kosmos. Passend zum Tag des Frauenstreiks lautet das Thema: «Dafür habe ich gekämpft». Bei späteren Ausgaben des Telefontalks sollen die intimen Telefongespräche dann auch in den Wartsaal, die Kirche, ins Spital oder in die Landbeiz gebracht werden.
Ohne das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) als potenten Geldgeber im Rücken, zählt «Barbara Bürers Kosmos» auf die finanzielle Unterstützung der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zürich und der Cassinelli-Vogel-Stiftung. Auch die Vereinsmitglieder sowie Gönnerinnen und Gönner leisten ihren Beitrag.
Doch zur «längerfristigen Umsetzung» seiner Pläne sei der Non-Profit-Verein «Erzählte Leben» auf weitere Unterstützerinnen und Unterstützer angewiesen.
