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Donnerstag
21.06.2018

TV / Radio

Die beiden Sender Radio Argovia und Radio 24 geben per 1. Juli ihre Konzessionen zurück. Dies eröffne «mehr inhaltliche Freiheiten» und berge «Potentiale bei der Zusammenarbeit mit anderen Sendern», schreiben die AZ Medien am Mittwochmorgen dazu.

Mit der Rückgabe der Konzessionen macht das Medienunternehmen Gebrauch von einem Angebot des Bundesamts für Kommunikation (Bakom). Möglich wurde dieser Schritt durch die Umstellung der technologischen Plattformen von UKW auf DAB+.

«Die AZ Medien haben sich für die sofortige Rückgabe entschieden, da die strategischen und inhaltlichen Optionen allfällige Nachteile überwiegen», so Monica Stephani, Leiterin Unternehmenskommunikation der AZ Medien, gegenüber dem Klein Report. Eigentlich wäre die Konzession für die beiden Sender noch bis 2019 gelaufen.

In Rahmen der Vernehmlassung zur revidierten Radio- und Fernsehverordnung (RTVV) hatten sich die AZ Medien noch für eine Verlängerung der Radiokonzessionen der Privatradios eingesetzt. «Damals offene Fragen konnten in der Zwischenzeit mit dem Bakom geklärt werden», erklärt Monica Stephani die Kehrtwende.

An der Programmausrichtung von Radio Argovia und Radio 24 soll sich nichts ändern. «Der regionale Service Public wird weiterhin in vollem Umfang erbracht», heisst es aus Aarau. Auch eine Umpositionierung der beiden Sender sei nicht geplant. Jedoch ermögliche die Befreiung vom Konzessionsauftrag laut Stephani «mehr Flexibilität in der redaktionellen Ausgestaltung des Programms».

Der Schritt in den konzessionslosen Zustand eröffnet auch neue Optionen für Kooperationen mit anderen Medien: «Aktuell ist nichts geplant, aber es können sich daraus neue Möglichkeiten ergeben», sagt die Mediensprecherin zum Klein Report.

Beim angekündigten Joint Venture zwischen den AZ Medien und den regionalen Titeln der NZZ-Mediengruppe waren die konzessionierten Sender ausgenommen worden. Kooperationen, an denen mehr als zwei konzessionierte Radio- und zwei konzessionierte Fernsehsender beteiligt sind, steht aktuell die «2-plus-2-Regel» im Weg. Das Parlament hat im Juni jedoch entschieden, dass diese Regel künftig gestrichen wird.

Gemäss Monica Stephani stehe der Entscheid, die Konzessionen zurückzugeben, nicht mit dem geplanten Joint Venture in Zusammenhang: «Es wurden bereits Szenarien ausgearbeitet, in denen alle vier konzessionierten Radiosender von AZ Medien und der NZZ-Gruppe regelkonform geführt werden könnten. Aber die Rückgabe der Radiokonzessionen ermöglicht es unter anderem, die Sender Radio Argovia und Radio 24 im Joint Venture zu betreiben.»