Der Medienkonzern Axel Springer hat am Montag sein Sparprogramm vorgestellt: Bei den nationalen Nachrichtenmedien «Bild» und «Welt» sind nach dem Einstieg des US-Investors KKR strukturelle Anpassungen geplant. Ziel ist eine Kostensenkung um 50 Millionen Euro.
Die Redaktionen von «Bild» und «Bild am Sonntag» sollen zusammengeführt werden. Die Berliner Boulevardzeitung «B.Z.» konzentriert sich neu «ganz auf regionale Inhalte», die sie auch für den Berlin-Teil der «Bild» liefert. Umgekehrt bezieht die «B.Z.» die überregionalen Inhalte neu von der «Bild».
«Die werktäglichen Ausgaben der ‚Welt Kompakt’ sowie der ‚Welt Hamburg’ werden eingestellt. Das Wirtschaftsmagazin ‚Bilanz’ wird redaktionell in die ‚Welt’ integriert. ‚Auto Bild’ und ‚Computer Bild’ werden sich auf die beiden Haupttitel, erfolgreiche Spezialmagazine und die Erschliessung neuer Geschäftsmodelle für die beiden starken Marken konzentrieren», informierte Axel Springer am Montag weiter.
Von den Sparmassnahmen betroffen ist das Personal in den Verlagsstrukturen, den Redaktionen, bei Media Impact und Sales Impact. Wie viele Mitarbeitende konkret ihren Job verlieren, teilte der Konzern nicht mit.
Die Reduktionen sollen unter anderem über Vorruhestandsregelungen und Fluktuation sowie ein «Freiwilligenprogramm mit finanziellen Anreizen sowie individuell zugeschnittenen Qualifizierungsmöglichkeiten» aufgefangen werden.
Neben den angekündigten Sparmassnahmen soll auch investiert werden. In den nächsten drei Jahren will Axel Springer nach eigenen Angaben 100 Millionen Euro für verschiedene «Wachstumsprojekte» lockermachen. Im Fokus sind auch hier ebenfalls die journalistischen Marken «Bild» und «Welt».
Die «Bild» soll mit einer neuen Live-Video-Strategie zu einer grossen Live-Plattform für News, Entertainment und Sport ausgebaut und auch auf den TV-Bildschirm gebracht werden. «Bei ‚Welt’ steht ein Contributoren-Modell mit einem Netzwerk aus Experten und Kommentatoren im Vordergrund der Investitionen.»
Zudem erfolgt im kommenden Jahr der Umzug in den Axel-Springer-Neubau mit einem gemeinsamen Newsroom für Fernsehen, Digital und Print. «Ein redaktionelles, markenübergreifendes Sport-Kompetenzzentrum produziert auf die jeweiligen Marken zugeschnittene Inhalte für ‚Welt’, ‚Bild’ und ‚Sport Bild’», so Axel Springer.