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Dienstag
22.10.2019

Medien / Publizistik

Landesweite Kampagne gegen die repressive Gesetzgebung der australischen Regierung

Landesweite Kampagne gegen die repressive Gesetzgebung der australischen Regierung

Zahlreiche australische Medienhäuser haben gemeinsam eine landesweite Koalition gebildet: Am Montag haben alle Tageszeitungen, darunter «The Daily Telegraph», «The Sydney Morning Herald» oder «The Australian», ihre Titelseiten aus Protest eingeschwärzt und mit einem rotem Emblem «Secret - Not for release» markiert.

Damit mobilisiert die sogenannte «Right to Know Coalition» gegen die australische Regierung, die mit restriktiven Gesetzen gegen Whistleblower und Journalisten vorgehe.

«Journalisten und Whistleblower in Australien leben in Angst vor strafrechtlicher Verfolgung, Polizeirazzien und schädlichen Gerichtsschlachten, die ihre berufliche Laufbahn und ihre persönliche Freiheit gefährden», erklärten die verbündeten Medienhäuser.

Auslöser des Protests ist unter anderem eine Polizeirazzia bei Annika Smethurst, Journalistin von News Corp Australia. Sie hatte zuvor darüber berichtet, dass der elektronische Geheimdienst neue Befugnisse erhalten soll, um australische Bürger ausspionieren zu können.

Dem Whistleblower Richard Boyle, der mit Dokumenten von seiner Tätigkeit als Steuerbeamter an die Öffentlichkeit ging, werden 66 Gesetzesverstösse vorgeworfen. Ihm droht bei einem Schuldspruch eine drakonische Strafe von 161 Jahren im Gefängnis.

Neben den grössten Verlagshäusern haben sich auch verschiedene Fernseh- und Radiounternehmen und Journalistenverbände der Protestbewegung angeschlossen. Zur «Right to Know Coalition» gehören die Medienkonzerne ABC, News Corp Australia, Prime Media Group und viele mehr.