Das Sparprogramm bei Tamedia geht in die nächste Runde: Dran glauben müssen dieses Mal die Teams in der Produktion. Doch auch auf den Redaktionen wird man die organisatorische Verschlankung zu spüren bekommen.
In einem von Chefredaktor Arthur Rutishauser und Abteilungsleiterin Viviane Joyce unterzeichneten internen Mail, das dem Klein Report vorliegt, wurden am Dienstagnachmittag die Mitarbeitenden von Tamedia Editorial Services über die «Weiterentwicklungen in ihrem Bereich» informiert.
Dabei kommt es auch zu einem Stellenabbau. «Von einer Kündigung oder einer Vertragsänderung sind voraussichtlich 9 Mitarbeitende betroffen, verteilt auf alle Ressorts und Standorte», heisst es in der Hausmitteilung weiter.
«Zudem werden wir voraussichtlich bei rund 8 Honorarempfängern entweder ganz oder teilweise auf ihre Dienste verzichten müssen. Sie sind in vorwiegend geringem Umfang für alle Ressorts tätig.»
Die organisatorischen Veränderungen bei den Produktionsteams haben auch Auswirkungen auf die Redaktionen. Unter anderem sollen vermehrt Templates eingesetzt werden, damit das Layout sich auf die speziellen Seiten konzentrieren kann, also zum Beispiel Auftaktseiten oder Doppelseiten.
«Trotz dem Mobile-First-Workflow müssen alle Bereiche möglichst auf die Zeile genau schreiben, damit im Print weniger gekürzt werden muss», heisst es an die Adresse der Journalistinnen und Journalisten.
«Ferner muss das Desknet sehr diszipliniert geführt werden. Dies alles bedingt eine eng aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Produktion.»
Ab Mitte September sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, um die neuen Abläufe und Zuständigkeiten ab Januar 2022 zu planen. «Da sind wir auch auf Euren Input und Eure Ideen angewiesen und hoffen auf Eure tatkräftige Unterstützung», appellieren Rutishauser und Joyce an ihre Mitarbeitenden.
Über alle Bereiche hinweg will Tamedia bis Ende 2022 rund 70 Millionen Franken einsparen, wie der Verlag vor einem Jahr angekündigt hat.