Da wird eine eingestellt – und schon geht eine Neue in Druck: Bereits nächsten Monat will Rolf-Peter Zehnder mit seinem Verlagshaus Zehnder in Wil sein 23. Produkt lancieren, die «Winterthurer Nachrichten». Das neue Gratisblatt mit einer «bürgerlichen Ausrichtung» soll in einer Auflage von 60 000 Exemplaren jeweils am Donnerstag erscheinen, wie der «Tages-Anzeiger» und die «NZZ» am Dienstag schreiben. «Das Ende der Wiwo kam uns gelegen», sagt Zehnder, «seit Jahren schwelt bei uns die Idee, in Winterthur in den Zeitungsmarkt einzugreifen.» Zehnder publiziert bereits 22 Gratiszeitungen vom Bündnerland über die gesamte Ostschweiz bis nach Olten und in die Innerschweiz, darunter die «Wiler» und die «St. Galler Nachrichten». Gesamtauflage: 625 000 Exemplare. Wie bei Zehnders anderen Publikationen soll die Hälfte des Blattes redaktionelle Texte enthalten, die andere Hälfte Inserate, so der «Tagi». 12 bis 14 Personen will Zehnder in Redaktion und Inserateakquisition beschäftigen, wobei ein Teil der heutigen Wiwo-Crew übernommen wird. Zehnders Druckerei, die auch die eingegangene Pendlerzeitung «Metropol» gedruckt hat, stellt neben den eigenen Produkten auch die Schweizer Auflagen von «Wall Street Journal» und «Herald Tribune» her.
Verschiedenen Winterthurer Unternehmen sei die Übernahme und Einstellung der «Winterthurer Woche» ein «Dorn im Auge» gewesen, so die «NZZ». Sie wollen deshalb zusammen mit dem Verlagshaus Zehnder eine entsprechende Aktiengesellschaft gründen, um die «Medienvielfalt zu erhalten» und «ein Gegengewicht» zum «Stadtanzeiger» zu schaffen. Geplant ist eine Aktiengesellschaft, bei der Zehnder die Mehrheit hat. Mehr dazu: «Winterthurer Stadtanzeiger» schluckt Konkurrenzblatt
Dienstag
06.08.2002