Die traditionsreiche Berner Tageszeitung «Der Bund» hat mit dem langjährigen «Tages-Anzeiger»-Mitarbeiter und Ausland-Korrespondenten Artur K. Vogel einen neuen Chefredaktor erhalten, nachdem sein Vorgänger Hanspeter Spörri Ende Mai mit erheblichen Nebengeräuschen «in gegenseitigem Einvernehmen» abgegangen war. Der Verwaltungsrat habe den heutigen Ausland- und Inland-Redaktor der «Aargauer Zeitung» am Freitag nach Anhörung der Redaktion ernannt, teilte der Verlag mit. Der 53-Jährige werde seine neue Funktion am 1. Januar 2007 antreten. Bis dann sollen die beiden stellvertretenden Chefredaktoren Rudolf Burger und Dani Landolf die Redaktion leiten.
Er habe dem neuen Chefredaktor keine anderen Direktiven gegeben, als sie der bisherige schon gehabt habe, sagte Verwaltungsratspräsident Hans Lauri am Freitagabend gegenüber dem Klein Report. Er müsse eine Qualitätszeitung auf hohem Niveau machen und die bewährte Linie weiterführen. Auf den aus dieser Sicht unverständlichen unschönen Abgang von Hanspeter Spörri angesprochen anwortete er: «Dazu gibt es nichts mehr zu sagen.» Und in bester Diplomatenspache: «Der heuige Tag ist gut verlaufen» - was vieles offen lässt für vergangene Tage.
Artur K. Vogel hat in Zürich Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaft studiert. Er arbeitete 20 Jahre beim «Tages-Anzeiger», unter anderem als Korrespondent in London und im Nahen Osten. Später war er Welschlandkorrespondent des Magazins «Facts» und Auslandchef der «Weltwoche». Seit dreieinhalb Jahren ist er bei der «Aargauer Zeitung». Er hat zwei Töchter im Teenager-Alter und lebte bisher im Wallis. Für den neuen Job will er seinen Lebensmittelpunkt in die Region Bern verlegen.
Freitag
22.09.2006