Nach 34 Jahren zieht die ARD der «Lindenstrasse» den Stecker. Die Programmkonferenz hat sich «mehrhheitlich» dagegen entschieden, den Produktionsvertrag der TV-Serie zu verlängern, wie in einem Kommuniqué des Westdeutschen Rundfunks (WDR) steht.
«Das ist die traurigste Nachricht, die wir euch jemals mitteilen mussten», hiess es kurz nach der Bekanntgabe am Freitagmittag auf der Facebook-Seite der altehrwürdigen TV-Serie. «Die ´Lindenstrasse` wird nicht fortgesetzt. Die letzte Folge läuft voraussichtlich im Frühjahr 2020.»
ARD-Programmdirektor Volker Herres stellte «nüchtern und mit Bedauern» fest, dass das Zuschauerinteresse und die «Sparzwänge» die Produktionskosten nicht mehr rechtfertigen würden.
Seit ihrem Start am 8. Dezember 1985 wird die «Lindenstrasse» Sonntag für Sonntag im ARD-Abendprogramm ausgestrahlt. Die Aussenkulisse auf dem Kölner WDR-Areal misst 150 Meter. 100 000 Requisiten haben sich im Lager der Serien-Macher in den 34 Jahren angesammelt.
Erfunden worden war die Serie von Hans W. Geissendörfer. Seine Geissendörfer Film- und Fernsehproduktion GmbH produziert die Dauer-Serie seit Jahr und Tag. 2015 war seine Tochter Hana Geissendörfer als Co-Produzentin eingestiegen. Die «Lindenstrasse» soll aus dem Alltag heraus die Vielfalt des «gesamtdeutschen Lebens» abbilden.
Quoten- und Glaubwürdigkeitskrisen erlebte die ARD-Seifenoper immer mal wieder. Nach einer Folge mit einer besonders klischierten Szene, in der «Lindenstrasse»-Bewohnerin Lisa mit einer Bratpfanne gegen die Tür ihres Nachbarn polterte, schrieb der «Tagesspiegel» im August 2013: «Schon länger gibt es dieses vage Gefühl, dass da irgendetwas zu Ende gehen könnte, bei einem der Klassiker der Fernsehunterhaltung.»